Beim Frühstück und Zähneputzen ist heute wieder Mario dabei. In der aula basteln wir zusammen die piñata fertig, indem wir sie mit Süßigkeiten und Konfetti, das wir vorher gebastelt haben, befüllen.
Danach bekommt Mario einen Anruf und verlässt den Raum. Zusammen mit den Kindern und Marie-Elena (der Psychologin des Institutos), die kurze Zeit später auftaucht, beschließe ich, eine Puppe auszudrucken und mit den Kindern deren Körperteile zusammen zu setzen. Dazu lasse ich im Hintergrund Musik abspielen. Es ist sehr süß zu beobachten, wie Eduarda gebannt vor dem CD-Spieler steht und sich zur Musik bewegt :).
Nach der Pause steht eigentlich panadería auf dem Programm, aber da niemand so wirklich eine Ahnung zu haben scheint, wie das ohne Señor Luis läuft, bitten wir Mario um Erlaubnis um mit den Kindern in den Parque 12 de Mayo, der einen großen Spielplatz beinhaltet, gehen zu dürfen.
Zu elft quetschen wir uns in den Mini-Bus mit dem Rahel und ich vom Flughafen abgeholt wurden und fahren zum Spielplatz. Dort angekommen ist noch genau ein Parkplatz frei - der Behindertenparkplatz - auf dem wir zum Glück, berechtigt, parken dürfen. Nachdem wir einige Zeit dort verbracht haben, Jack sich dank eines Sturzes eine kleine Verletzung im Gesicht zugezogen hat, Johann sich in die Hose gemacht hat und nahezu alle Kinder pitschnass von den Wasserspielen sind, über die sie sich immer gebeugt haben sobald diese aus waren (leider haben sie, sobald das Wasser wieder kam nicht rechtzeitig die Köpfe weggezogen), sitzen wir auf einer Bank im Park und warten auf Rafael und den Mini-Bus. Marie-Elena kauft rotes und mega süßes Wassereis für alle. Dieses wird auf der Fahrt gegessen und es hinterlässt, wie ich bald merke, böse Flecken. Eduarda, die ich auf dem Schoß habe (bei elf Leuten in einem Siebensitzer muss man eben stapeln) isst ihr Eis so langsam, dass es irgendwann geschmolzen ist und sie sich die ganze rote Soße über das T-Shirt kippt, bevor ich eingreifen kann.
Zurück im Instituto badet Marie-Elena Johann und zieht ihm frische Sachen an. Währenddessen wasche ich mit den restlichen Kindern die Hände, was aber nicht sonderlich erfolgreich ist, da die rote Farbe des Eises sehr hartnäckig ist. Ausgerechnet heute hat Eduarda außerdem kein Wechsel-T-Shirt dabei, weshalb ich sie nicht umziehen kann und sie mit einem roten statt einem weißen T-Shirt nach Hause kommt.
Übrigens bin ich, wie ich heute feststelle, inzwischen schon relativ gut darin, die (heute) sieben Kinder zusammen zu halten :D.
Beim Mittagessen scheitert Marie-Elena am Versuch, Carlos die Suppe schmackhaft zu machen und ich brauche eine halbe Stunde um Eduarda die Suppe zu füttern.
Ansonsten ist das Mittagessen ein wahres Highlight, denn es gibt (zum immerhin dritten Mal seit wir da sind) KEINEN Reis. Stattdessen freue ich mich über die rote Beete, das Spiegelei und die Kartoffel-Tortillas auf meinem Teller ;).
Bevor ich in den Schulbus steige, müssen wir noch einen "Kriminalfall" lösen :D. Er heißt: "¿Quién rompió la piñata?" (= Wer hat die piñata zerschlagen?).
12.40 Uhr. Comedor. Ich sitze mit Carlos, Eduarda und Matías noch beim Essen. Zur gleichen Zeit ein Stockwerk darüber: Marie-Elena ist mit dem Rest beim Zähne putzen.
12.45 Uhr. Auch Carlos, Eduarda und Matías putzen jetzt ihre Zähne.
12.50 Uhr. Ich betrete die aula und sehe, was geschehen ist: die piñata liegt zerschlagen auf dem Boden und die Hälfte des Inhaltes fehlt. Die Fundstückanalyse ergibt, dass eine Menge der Bonbons und einige kleine Spielzeuge fehlen.
Durch die Zeugenbefragung, wird der Schuldige enttarnt: Johann. Sein Geständnis lässt nicht lange auf sich warten allerdings bleibt bis zum Schluss unklar, wo er die Beute versteckt. Nach und nach sammeln sich immer mehr Leute in der aula an. Alexandra (die Lehrerin von nebenan) und eine weitere Lehrerin versuchen den Schaden zu beheben während ca. die Hälfte der anderen Anwesenden Johann dazu bringen möchte, das Versteck seiner Beute zu verraten.
13.10 Uhr. Noch immer weiß niemand, wo sich der Rest der piñata befindet. Ich entziehe mich der weiteren Befragung Johanns und steige in den Schulbus.
Zuhause angekommen wasche ich (nicht zum ersten Mal) mit der Hand die Eisflecken, die dank klebriger Kinderhände, auch mich betreffen, aus meinem Oberteil. Leider wäscht unsere Waschmaschine nur mit kaltem Wasser, weshalb sie gegen Flecken nicht ankommt.
Später gehe ich das erste Mal alleine außer Haus, da Rahel gesundheitlich etwas angeschlagen ist. Das erste Mal ohne Rahel einkaufen zu gehen ist irgendwie ein komisches Gefühl, da wir ansonsten fast jede Minute zusammen verbringen :D.
Nachdem ich neues Trinkwasser, Bananen und Muffins nach Hause geschleppt habe, schauen wir an "unserer" Serie weiter.
Die Zeit ab 16.30 Uhr verbringen wir mit dem Fertigstellen des informes, den wir später noch abschicken werden.
Hasta luego
Clara
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