El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Tag 38

Trotz heftigem Muskelkater in den Beinen, fahren wir heute mit dem Fahrrad zum Instituto. Selbst am steilsten Berg auf dem Weg, der schon ohne Muskelkater ganz schön anstrengend ist, steigen wir nicht ab :D.
Im Instituto angekommen, haben wir heute erst eine "reunión" (= Versammlung) mit Samuel. Es wird besprochen, dass wir alle 6 Wochen ein "informe" (= Bericht) ausfüllen müssen, bei dem wir zum Beispiel unsere Arbeit oder die Beziehung zu den Lehrern beschreiben aber auch Verbesserungsvorschläge machen können.
Beim Frühstück gibt mir Samuel ein Päckchen mit frittierten Ameisen. Diese fliegen hier einmal im Jahr. Dann werden sie gesammelt und frittiert. Als ich zuhause eine probiere, muss ich zugeben, dass der Geschmack nicht so schlimm ist, wie gedacht; allerdings ist die Konsistenz etwas merkwürdig und wenn man weiß, dass man gerade eine Ameise isst, macht es das nicht besser ;).



Ansonsten passiert heute nichts Spektakuläres. Wir singen, basteln, tanzen und spielen mit den Kindern. Dabei fällt mir auf, dass Eduarda heute sehr anhänglich ist. Ständig klammert sie sich an mein Bein, legt ihren Kopf in meinen Schoß oder kuschelt sich - wenn ich sie dann auf den Schoß nehme - an mich. Laut Ruth machen die Kinder das oft, wenn sie ihre Eltern an dem Tag nicht lange gesehen haben oder traurig sind.
Nach einem kurzen Stopp im Zentrum geht es dann ab nach Hause, wo wir heute selbst "Nutella" machen :D. Das läuft in Sachen Mengenangaben und Zutaten wieder sehr improvisiert ab, allerdings ist das Ergebnis echt super und ich werde das bestimmt auch mal in Deutschland machen! :)



Übrigens ist man, wenn man mit dem Fahrrad fährt und im Zentrum noch einen Halt einlegt um einzukaufen, genau so schnell zuhause wie mit dem Schulbus, der hupend und winkend an uns vorbei fährt :D.
Den Nachmittag verbringen wir mit Skypen, Wäsche waschen und ich unterhalte mich ein Weilchen mit Ruth. Dabei erfahre ich ein wenig ihrer Lebensgeschichte und unter anderem auch, dass sie 9 Geschwister hat, was aber hier nicht unüblich ist (Samuel hat 12 Geschwister).
Da unser Trinkwasser schon wieder aufgebraucht ist und der "señor del agua" mal wieder nicht auftaucht, gehen Rahel und ich noch eine Runde Gewichtheben und schleppen 2 Wasserkanister nach Hause.
Nach dem Abendessen gibt mir Ruth noch einen Bericht zu lesen. Es handelt sich dabei um einen Bericht über Carlos, das neue Kind in meiner Gruppe. Der Bericht ist sehr interessant zu lesen, denn ich erfahre, was Carlos alles kann, was ihm schwer fällt und erfahre außerdem einige Tipps, wie man mit ihm am besten umgeht. Ihm wurde übrigens, wie auch Jhoel, Autismus diagnostiziert.
Jeden Tag fühle ich mich hier ein Stück wohler und ich freue mich wahnsinnig auf die nächsten 323 Tage hier, in Ecuador! :)
Grüße von einer glücklichen
Clara

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