El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tag 45

Als ich heute im Instituto ankomme, sitzen die Kinder von Luis' Gruppe zwar schon im "comedor" (= Speisesaal), allerdings scheint sich niemand für sie zuständig zu fühlen. Also hole ich das Frühstück für die 5 Kinder, die heute gekommen sind. Dabei erfahre ich von der Mutter von Jhoel, dass Rafael heute nicht die komplette Tour gefahren ist, weshalb die restlichen 4 Kinder fehlen. Außerdem erfahre ich, dass Luis bis Montag krank geschrieben ist. Ich bin jetzt also erstmal alleine für die Kinder verantwortlich. Sandra, eine andere Lehrerin, wird diese Zeit über zwar bei mir sein, jedoch wird schnell klar, dass sie wohl genau so überrumpelt wurde, wie ich.
Nach dem Frühstück gehe ich mit den Kindern Zähne putzen und dann in die aula. Dort mache ich erst ein bisschen Kunsttherapie mit ihnen (was ich zum Glück auf dem Vorbereitungsseminar gelernt habe!) und dann gebe ich jedem ein bisschen Knete in die Hand und lasse sie verschiedene Sachen formen. Sandra holt derweil immer die Kinder zurück, die beschließen, die aula zu verlassen. 
Nach der Obstpause verbringen wir einige Zeit mit schaukeln und rutschen auf dem Spielplatz. Als es zur nächsten Unterrichtsstunde klingelt, lasse ich die Kinder puzzeln. Da heute ein Versammlung stattfindet, gibt es kurz vor 11 Uhr schon wieder Mittagessen.
Nach dem Zähneputzen spiele ich mit den Kindern noch ein wenig mit Handpuppen und bin dann sehr froh, als Rafael endlich den Bus startet und ich die Kinder hineinsetzen kann.
Rahel und ich steigen mit Matías im centro aus. Da Matías die Hand des Jungen, der immer an der Tür steht, um beim ein- und aussteigen zu helfen, nicht loslässt aber Rafael schon anfährt, gibt es heute schon zum zweiten Mal aufgeschürfte Knie. Das erste Mal gab es das heute Morgen, als Rahel über das Gatter, das unser Apartment von den Hunden abgrenzt, gestürzt ist.

Zum Glück ist Matías nicht ernsthaft verletzt (Rahel übrigens auch nicht) und wir warten mit ihm auf seine Mutter, die nichts davon wusste, dass die Kinder heute schon früher aus der Schule kommen.
So geht ein anstrengender und etwas chaotischer Schultag (Matías hat die Fingerfarbe umgekippt und überall Klebstoff verteilt und ich habe den Unterricht improvisiert) zu Ende.
Im centro statten Rahel und ich dem neuen Supermarkt (Akí) einen Besuch ab und inspizieren die Süßigkeiten- und Chipsabteilung, essen warme Zwiebelbrötchen und kaltes Eis und informieren uns über Flüge nach Lima (wo wir aufgrund unseres Zwischenseminars im Dezember sein werden). Es fällt uns außerdem auf, dass gefühlt ein Drittel der Leute heute ein gelbes Ecuador-Trikot trägt. Auch wir legen uns Ecuador-Trikots zu (allerdings in blau und nicht in quietscheentchengelb), denn wie wir erfahren ist heute ein WM-Qualifikationsspiel für die Fußball-WM 2018. Das erklärt die vielen gelben Trikots, die durch das centro wandern, die Vuvuzelas, die durch die Straßen tröten und die Flaggen, mit denen die Taxis durch die Gegend fahren.



Endlich zuhause angekommen, knuspern wir unter anderem chifles de plátano, die wir beim Akí gekauft haben, und verfolgen (in unseren neuen Triktos) per Liveticker das Spiel Ecuador - Bolivien (das Ecuador übrigens 2:0 gewinnt :D).



Außerdem überlege ich mir, was ich morgen mit den Kindern machen werde. Ich beschließe, dass ich ihnen eine Geschichte vorlesen werde und wir (passend zur Geschichte) Löwenmasken basteln werden. Ich hoffe, dass ich zudem morgen die Möglichkeit habe, Musik abzuspielen.
Ich schreibe also noch eine Geschichte ab und male eine Löwenmaske und schließe so meine "Unterrichtsvorbereitung" für morgen ab.



Hasta pronto
Clara

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