El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Sonntag, 11. Oktober 2015

Tag 42

Nachdem wir heute schön ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg zum mercado. Am allerersten Tag in Puyo habe ich folgenden Satz über den mercado geschrieben: "Schnell merke ich, dass ich alleine ziemlich überfordert wäre und ich bin froh, dass ich nur die Einkaufstasche tragen muss." Diesmal sind wir alleine unterwegs und haben innerhalb von ca. 20 Minuten alles beisammen, was wir brauchen. Auch die chontacuros, die keine Maden sind, wie ich anfangs dachte, sondern Larven, erschrecken mich nicht mehr :D. Ich glaube das verdeutlicht ein weiteres Mal, wie gut wir uns inzwischen eingelebt haben :).



Diese Bilder sind jetzt übrigens von heute (Samstag). Da ist der Markt immer relativ leer und es gibt nicht so viele Waren ;).
Auf dem Rückweg nehmen wir den Bus, da unsere Einkaufstaschen von dem vielen Obst und Gemüse so schwer sind. Auch das Busfahren geht inzwischen wie von selbst und wir lassen uns nur wenige Meter von unserem Haus entfernt rauswerfen.
Nach einer Pause gehen wir (das erste Mal alleine und zu Fuß) gegen 14.45 Uhr los in den Obrero. Das ist, wie ich schon mal erwähnt hatte, eigentlich das Ausgehviertel Puyos. Nachmittags ist da aber nichts los :D. 



Im Barrio Obrero liegt außerdem der paseo turístico, den wir auch schon am ersten Tag entlang gelaufen sind. Bevor wir auch heute dort entlang laufen, suchen wir noch was zum Mittagessen. Große Auswahl gibt es nicht, wie wir bald merken, da direkt am paseo turístico eigentlich nur volquetero angeboten wird. Also setzen wir uns in ein Restaurant, essen volquetero und trinken Cola (normalerweise trinkt man dazu Bier). Zur Erinnerung: volquetero besteht aus chifles de plátano (= Kochbananenchips), chochos (= Lupinensamen), tostados (= spezielle Maiskörner mit Salz), Tunfisch und Tomaten-Zwiebelsalat. Dazu wird Limone, Salz und ají serviert.


Nach dem Essen gehen wir den paseo turístico entlang. Dort entlang zu laufen ist einfach so wunderschön, dass ich jetzt schon merke, wie sehr mir das alles hier fehlen wird...
Während wir den ca. 1 Kilometer langen paseo entlang laufen, hören wir Vögel zwitschern und den Río Puyo rauschen. Außerdem fliegen eine Menge Schmetterlinge von Blüte zu Blüte.
Alle paar hundert Meter kann man Süßigkeiten, Eis oder kleine Snacks kaufen. Immer mal wieder begegnet man Leuten, die ein kleines Wägelchen schieben, das mit frischem Obst beladen ist. Auch gibt es an einer Stelle ein Ecuavolley-Feld, eine "Seilliane" an der man schwingen kann und verschiedene öffentliche Fitnessgeräte. Über die kleinen Brücken laufend, die feuchte Luft atmend und die Natur bestaunend merke ich wieder, wie glücklich ich hier bin. Anders als am allerersten Tag, an dem wir genau den gleichen Weg gegangen sind, bin ich nicht mehr orientierungslos und fühle mich nicht mehr fremd. Auch gehen mir nicht mehr 100000 Gedanken an Deutschland durch den Kopf, denn inzwischen kann ich sagen: ja, ich bin angekommen :).













Auf dem Rückweg finden wir auch die "Abrazame" wieder, wobei ich grinsen muss :D. Zur Erinnerung: "Abrazame" bedeutet "umarme mich". Dieses Schild hängt an einem Baum und Rahel dachte anfangs, dass "Abrazame" der Name der Baumart wäre.




Bevor wir uns auf den Heimweg machen, steigen wir noch auf ein kleines Türmchen, von wo aus wir Puyo überblicken können.


Während dem Heimweg (ca. 18.00 Uhr) wird es langsam dunkel. Nach ca. einer Stunde Fußweg durchs den Barrio Obrero, das Zentrum bis zum Barrio Santo Domingo (in dem wir wohnen) sind meine Füße ganz schön müde und ich bin froh, als wir zuhause ankommen, wo wir uns heute einen gemütlichen Filmeabend machen :).
Übrigens haben wir neulich T-Shirts gesehen, die uns gefallen haben. Als wir uns heute aber (wie auch gestern schon) auf die Suche nach ihnen begeben, gibt es den "Laden" (war eher so ein Stand) einfach nicht mehr :D. Wir lernen daraus: lieber gleich das kaufen, was einem gefällt, nicht, dass es am nächsten Tag einfach verschwunden ist ;).

Centro

Parque 12 de Mayo (auch ein beliebter Treffpunkt)

Hasta pronto
Clara

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