Um 5 Uhr werde ich vom Klang des Regens, der auf mein Dach prasselt, geweckt. 2 Stunden später überlegen Rahel und ich uns eine Alternative um zum Instituto zu kommen, denn das Fahrradfahren fällt wohl heute weg. Ca. 10 Minuten bevor wir gehen müssen, hört es zum Glück dann doch auf zu regnen und wir können mit dem Fahrrad zum Instituto fahren. Montags ist immer ein sehr "formeller" Tag: alle Lehrer tragen ihre Uniform, die Nationalhymne wird bei einer Versammlung auf dem Schulhof gesungen und dazu wird die ecuadorianische Flagge gehisst.
Während der Versammlung lernen wir Linea kennen, ebenfalls eine deutsche Freiwillige, die das Jahr über im Instituto arbeiten wird.
Nach dem Frühstück, der obligatorischen Morgenrunde (mit diesmal sogar 9 Kindern!! = vollständiger Gruppe) wird ein bisschen für einen Test geübt. Danach geht es in den Kunstraum, wo wir den Kindern beibringen einen "vollständigen" Menschen zu malen (viele der Kinder malen nämlich noch immer "Kopffüßler").
Danach werde ich beauftragt, mit zwei der Mädchen schon mal Mittagessen zu gehen. Da eines der beiden noch ziemlich viel Unterstützung beim Essen braucht, komme ich erst zum Essen als dieses schon kalt ist. Die obligatorische Suppe und Nudeln mit Hähnchen und Tomatensoße, dazu Spinat schmecken trotzdem.
Auf dem Heimweg im strömenden Regen halten wir noch kurz bei einem kleinen Laden, eine Querstraße von unserem Haus entfernt. Dort kaufen wir einen 20 Liter Wasserkanister, da unser Trinkwasserkanister zuhause leer ist. Den Kanister nach Hause zu schleppen war die eine Herausforderung. Der anderen begegnen wir, als wir versuchen, den Kanister zu öffnen, um das Wasser aus dem einen Kanister in unseren Trinkwasserkanister zu füllen. Wir schaffen es einfach nicht, den Deckel zu öffnen. Also quatsche ich eine Frau an, die gerade vorbei läuft. Sie öffnet den Deckel mit einem Messer (was wir uns nicht getraut haben, da wir nicht wussten, ob man diesen "zerstören" darf :D) und wir haben wieder etwas dazu gelernt.
Eine kleine Überschwemmung und etliche Rückenschmerzen später, haben wir es tatsächlich geschafft, das Wasser in unseren Trinkwasserkanister zu füllen.
Nach kurzer Verschnaufpause machen Rahel und ich uns im prallen Sonnenschein auf den Weg ins Zentrum, wo wir aufgrund von einem Nahrungsmittelengpass zuhause, einkaufen gehen. Den Supermarkt, in dem wir auch mit Ruth einkaufen waren, finden wir relativ schnell. Dort füllen wir außerdem unsere Schokoladenvorräte auf :D. Als wir für umgerechnet ca. 2 Euro eine Papaya, eine Gurke, 15 Tomaten und 10 Bananen in einem Gemüse- und Obstladen ein Stückchen weiter einkaufen, fehlt uns nur noch Brot. Eine Bäckerei finden wir nach kurzer Orientierungslosigkeit auf der gleichen Straße, die zum Hospital Puyo Nuevo führt. Hier in Puyo gibt es, so weit ich das bisher beurteilen kann, 2 zentrale Straßen, die für uns wichtig sind. Diese kreuzen sich an einer Ampelkreuzung, die von vielen auch nur "las semáforos" (= die Ampeln) genannt wird, und nicht selten auch als Anhaltspunkt unserer Orientierung dient.
Zufrieden fahren wir mit dem Bus nach Hause, der einen übrigens sofort aussteigen lässt, sobald man den Halteknopf drückt :D.
Nachdem wir beschlossen haben, morgen unseren ersten Waschtag einzulegen, zeigt Ruth uns noch, wie man die Waschmaschine bedient.
Zum Abendessen machen wir Mais Tortillas gefüllt mit Käse, Guacamole, Tomaten und Karotten. Ich finde heraus, dass Ruth Vegetarierin ist und da Rahel und ich beide nicht so die Fleischfans sind, sind wir froh darüber, dass wir zuhause dann immer vegetarisch essen.
Jetzt wollen wir noch einen Film schauen und dann geht's ab ins Bett.
Buenas noches y hasta pronto
Clara
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