Da wir heute schon früh in der Botschaft sein wollen, um nicht ganz so lange warten zu müssen, wie es uns andere Freiwillige schon erzählt haben (zum Teil Wartezeiten von 3-4 Stunden), machen wir uns schon um 7.30 Uhr auf zum Frühstück.
Um 8.30 Uhr stehen wir dann vor der Deutschen Botschaft. Weit und breit keine Schlange. Selbst als wir durch den Sicherheitscheck gehen und uns im zwölften Stock jemand zu einem kleinen Sprechzimmer bringt, kommen wir an keiner Warteschlange vorbei. Als dann eine Mitarbeiterin der Botschaft ins Sprechzimmer kommt und wir ihr unser Anliegen (Registrierung des Visums) erklären, meint sie, dass die Botschaft dafür nicht zuständig sei und wir zum Ministerio de Relaciones Exteriores müssen. Da es inzwischen kurz vor 9 Uhr ist, beschließen wir, ein Taxi zu nehmen. Diese sind auch in Quito nicht schwer zu finden. Im Ministerio angekommen, warten wir in einer kurzen Warteschlange bis wir an der Reihe sind und erklären erneut unser Anliegen. Auch hier fühlt man sich jedoch nicht dafür zuständig und wir werden zur nächsten Ausländerbehörde geschickt. Als uns der nächste Taxifahrer im Prinzip 5 Gehminuten von unserem Hostal entfernt aussteigen lässt, bin ich etwas genervt, da wir uns diese unnötige Stadtrundfahrt auch hätten sparen können :(. Immerhin fühlt man sich hier für uns zuständig und nachdem wir ca. 15 Minuten gewartet haben und nach weiteren 10 Minuten aus dem Gebäude laufen, ist die Sache erledigt.
Um kurz nach 10 Uhr stehen wir jetzt also mitten auf einer der Hauptstraßen Quitos und sind etwas ratlos, was wir mit der ungeahnten freien Zeit jetzt anfangen.
Wir beschließen erneut in das Crêpe- und Waffelrestaurant von gestern zu gehen, da es uns (und unseren Geschmacksnerven :D) dort sehr gefallen hat. Leider macht dieses erst um 12 Uhr auf, weshalb wir uns kurzer Hand in das Café gegenüber setzen und ein paar Listen entwerfen. Die Bedienung ignoriert uns eine Weile und da dies einem Polizist, der an der Straße Wache steht (das gibt es hier öfters vor Cafés), auffällt, kümmert er sich darum, dass wir zu unserem Ice Moccachino kommen.
Kurz nach 12 Uhr machen wir dann einen Caféwechsel und teilen uns einen Crêpe und eine Waffel. Wie schon am Vortag gibt mir das Ambiente hier ein wenig das Gefühl, wieder in Europa zu sein.
Um 13.15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Dort treffen wir Ruth und Rafael, die Miriam, eine neue deutsche Freiwillige, abholen. Mit ihnen zusammen werden wir zurück nach Puyo fahren.
Da öffentliche Busse hier eine sehr billige Möglichkeit sind, um von A nach B zu kommen, quetschen wir uns (nachdem wir 5 Busse vorbei fahren lassen mussten, da wir da beim besten Willen nicht mehr reingepasst hätten) schließlich in einen dieser Busse.
Zum Glück müssen wir ca. 20 Minuten später wieder aussteigen. Ansonsten hätte nicht mehr viel dazu gefehlt und ich wäre a) wegen Frischluftmangel umgekippt, b) wegen minimalster Bewegungsfreiheit zusammengequetscht worden oder c) wegen der Geschwindigkeit des Busses auf der unebenen Fahrbahn + dem Zusammenstoß mit anderen Menschen, die nicht viel mehr Halt haben wie ich, gestürzt :D.
Von der Endstation des öffentlichen Stadtbusses geht es mit dem Reisebus, vielen Schlaglöchern und Reggaemusik zum Flughafen.
Dort angekommen finden wir Ruth und Rafael sehr schnell, da es nur einen Ausgang für Inlands- und einen für Auslandsflüge gibt.
Sobald Miriam da ist, geht es zu dem Minibus, mit dem auch wir vom Flughafen abgeholt wurden. Auf der Fahrt stellen Rahel und ich Miriam schon mal etwas auf Ecuador ein. Während wir die Berge hochkriechen (auch bei geraden Strecken schafft der Bus nicht mehr als 80 km/h :D) können wir diesmal den Weg vom Flughafen nach Puyo bei Tageslicht verfolgen und sehen sogar den zur Zeit etwas unruhigen Vulkan Cotopaxi.
Als wir gegen Abend durch die Tunnel, in denen es "regnet" (oder eher: heftig tropft) fahren, wissen wir, dass Puyo nicht mehr weit ist.
Zuhause angekommen, werden wir noch davon überrascht, dass unsere Kleiderschränke geliefert werden :D. Diese sind allerdings viel zu groß für die dafür vorgesehene Ecke, weshalb wir das Bett und den Schrank in unseren Zimmern ein paar Mal hin und her schieben, bis es uns gefällt. Außerdem haben wir in dem ersten Café heute Mittag zahlreiche Listen entworfen, mit denen wir noch unseren Flur tapezieren.
Morgen geht es dann wieder ins Instituto :)
Bis bald und ganz liebe Grüße
Clara
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