Auf in's nächste Abenteuer...
... davor steht aber noch die Pflicht an ;).
Da Michael und Johann ab nächstem Schuljahr auf eine "normale" Schule gehen sollen, mache ich es mir in nächster Zeit zur Aufgabe, ihnen lesen und schreiben beizubringen. Den ersten Versuch starte ich heute mit Michael.
Als wir auf dem Weg nach Hause ein Taxi anhalten, wird der kleine Sohn des Taxifahrers erstmal an den Rand des Beifahrersitzes geschoben, damit wir zu viert (+ Taxifahrer) Platz haben :D.
Um 17 Uhr sind wir am Terminal von wo aus wir einen Bus nach Tena nehmen.
Wie immer werde ich auf der Busfahrt ziemlich schläfrig und so bekomme ich nicht allzu viel von der Fahrt mit ;).
In Tena empfängt uns Wuanshu (oder auf Spanisch: Juan).
(Zur Erinnerung: als Rahel und ich das letzte Mal in Tena waren, haben wir Wuanshu, einen jungen Kichwa-indígena bei einem Konzert kennengelernt.)
Er nimmt uns mit in sein kleines Reisebüro, wo wir unsere morgige Tour planen. Im Gespräch über Schokofondue mitten in der selva, eine Dschungelwanderung und jede Menge Lagunen und Wasserfälle, lernen wir einen Teil von Wuanshus Familie kennen. Eine Schwester, deren Mann, drei Neffen und seine Mutter.
Wir werden bei ihnen im Haus schlafen, weshalb uns Wuanshu kurz darauf unser Zimmer zeigt.
(Tipp: mehr über das Leben einer modernen indígena-Familie erfahrt ihr in meinem Blogpost "5. Monat - Rückblick und Zusammenfassung").
Nachdem wir unsere Rucksäcke abgestellt haben, gehen wir an der Uferpromenade des Río Pano noch etwas essen.
Als wir wieder zurück kommen, sitzen wir noch eine Weile auf der Dachterrasse mit Blick über einige Lichter Tenas. Eine Kerze brennt als einzige Lichtquelle während wir mit dem Geruch frischer Wäsche (von der Leine neben uns) in der Nase Zitronentee trinken.
Auf einer Flöte, die aussieht als hätte man bei einer Blockflöte das Mundstück vergessen und die klingt, wie eine Panflöte, spielt uns Wuanshu ein Lied vor. Immer wieder unterbricht er das Flötenspiel und singt in seiner Muttersprache Kichwa.
Das Thema des Liedes ist die "Rettung der Pachamama". Die "Pachamama" ist bei vielen indigenen Nationalitäten die personifizierte "Mutter Erde".
Obwohl ich diesen besonderen Moment echt genieße, nimmt die Müdigkeit überhand und Rahel und ich beschließen, schlafen zu gehen als Wuanshu sein Lied beendet.
Bis hoffentlich gleich, eure
Clara
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