Die Suche nach Person X
und keine Ruhe im Tal der Hundertjährigen.
Sobald wir in Loja
angekommen sind, geht es weiter nach Landangui. Dort sollen
wir auf Ruths Familie treffen.
Pünktlich sind wir am
Treffpunkt und warten darauf, dass uns jemand findet, der uns abholt. Als die einzigen "Gringos" mit viel Gepäck sind wir
eigentlich nicht schwer zu übersehen. Mit den vier Telefonnummern,
die ich von Ruth bekommen habe in der Hand sitzen wir eine Weile an
der Hauptstraße des kleinen Dörfchens. Bei jeder Person, die
vorbeikommt rätseln wir, ob das jetzt jemand aus Ruths Familie ist.
Da meine Anrufe nicht beantwortet werden, rufe ich wenig später Ruth
an, die ein "Rettungskommando" sendet :D.
Endlich nimmt uns Liz
(eine von Ruths Nichten) in Empfang und zusammen mit ihrem Vater geht
es den Berg hoch zu einer hübschen "Quinta" (= Land- /
Wochenendhaus). Dort treffen wir auf weitere Familienmitglieder,
unter ihnen Ruths Eltern, eine weitere Schwester und weitere
Personen, die wir anfangs nicht zuordnen können.
Das Haus ist sehr gepflegt
und ziemlich groß. In den Hängematten liegend, die vor dem Haus
schaukeln, kann man wunderbar die Landschaft bestaunen. Hier – im
südlichen Hochland Ecuadors – ist wie bei uns im oriente alles
grün. Allerdings sind die Berge, die sich hier links und rechts von
mir erheben nicht unter tiefem Regenwald versteckt sondern von
Wiesen, Äckern und vereinzeltem Wald überzogen.
Nachdem Rahel und ich uns
ausgeruht haben, stehen wir ein bisschen ratlos zwischen all den
fremden Menschen, die zu Ruths Familie gehören. Wir werden gefragt,
ob wir denn etwas Essen wollen und obwohl wir nur "un poco" (=
ein bisschen) antworten, sitzen wir wenig später vor einer Suppe,
Nudelsalat und einem halben Hähnchen (wohlgemerkt: pro Person) :D.
Wenig später sind wir auf
dem Weg nach Vilcabamba. Das kleine Städtchen zwischen Loja
und der peruanischen Grenze wird oft als das "Tal der
Hundertjährigen" betitelt. Tatsächlich ist dort die Bevölkerung
im Durchschnitt wesentlich älter im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt
der Ecuadorianer.
Der älteste Mann, der dort wohnte zählte unfassbare 140 Jahre! Und er war / ist bei weitem nicht der Einzige, der die 100 überschritten hat, weshalb Vilcabamba vielen Forschern ins Auge stach. In dem Ort gibt es wohl niemanden mit Herzproblemen, sie werden dort sogar geheilt.
Der älteste Mann, der dort wohnte zählte unfassbare 140 Jahre! Und er war / ist bei weitem nicht der Einzige, der die 100 überschritten hat, weshalb Vilcabamba vielen Forschern ins Auge stach. In dem Ort gibt es wohl niemanden mit Herzproblemen, sie werden dort sogar geheilt.
Verschiedene
Untersuchungen ergaben, dass dies vor allem an drei Dingen liegt: dem
konstant milden Klima, der Ernährung (es wird oft nur das gegessen,
was selbst angebaut wird) und der täglichen Arbeit, die aus der
Selbstversorgung entsteht.
Heute allerdings bekommt man von der sonst herrschenden Ruhe wenig mit. Eine Bühne ist aufgebaut und die Straßen sind "voll von 15-Jährigen", wie es Ruths Schwester am Telefon beschreibt.
Heute allerdings bekommt man von der sonst herrschenden Ruhe wenig mit. Eine Bühne ist aufgebaut und die Straßen sind "voll von 15-Jährigen", wie es Ruths Schwester am Telefon beschreibt.
Trotzdem macht Liz mit uns
einen Rundgang bei dem wir natürlich Opfer zahlreicher Wasser- und
Schaumanschläge werden.
Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich nochmal nach Vilcabamba möchte, um die Ruhe der Hundertjährigen, deren Gesichter zahlreiche Hauswände zieren, zu spüren.
Gegen Abend fahren wir
zurück nach Loja, wo wir im Haus von Ruths Eltern schlafen. Dieses
ist - obwohl es von außen nicht so aussieht - sehr groß, denn es bietet schätzungsweise genug Platz für jedes
der 10 Kinder + Familie :D.
Noch erschöpft von der Busfahrt schlafen wir schnell ein.
Bis dann, eure
Clara
Clara
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