El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Dienstag, 29. März 2016

Tag 211

Lago San Pablo und Traditionen.
Am frühen Morgen verlassen wir Julio und Otavalo und machen uns auf den Weg zum Lago San Pablo. Der See, der auf 2660 m Höhe liegt und eine Wasserfläche von ungefähr 1,8 km² hat, ist uns schon öfters auf dem Weg nach Norden aufgefallen.
In dem Bus sitzen keine Touristen. Allgemein sind nur wenige Sitze besetzt, was vielleicht erklärt, warum wir "ausgelacht" wurden, als wir in Otavalo unser Reiseziel bekannt gaben.
In San Pablo, der kleinen Stadt am Rande des Sees, kann man, wie in meinem Reiseführer beschrieben, noch sehr gut das "ursprüngliche" Leben beobachten. Süße indígena - Omas grüßen uns freundlich und in der Kirche sitzen dank der Messe am Ostersonntag gefühlt alle Einwohner von San Pablo.
Am Seeufer angekommen, nehmen wir unser Osterfrühstück - colada morada mit empanadas - für nur 2$ (pro Frühstück 1$) ein. Dann treten wir näher ans Ufer.
Hinter mir ragt der Imbabura (ein Vulkan 6 km von Otavalo entfernt) auf, vor mir schaue ich auf die glatte blaue Oberfläche des Sees. Ein schöner Anblick, der für mich sehr "unecuadorianisch" wirkt.



Auf dem Weg nach Hause machen wir in Cayambe Halt, wo wir die berühmten Bizcochos probieren. Normalerweise isst man sie mit manjar bzw. dulce de leche (einer Art Karamell) aber auch "pur" sind sie sehr lecker.
Von Quito nach Ambato trampen wir. Ein Mann, der (dem Auto und dem Smartphone nach zu urteilen) recht wohlhabend ist, nimmt uns mit. Wir erfahren, dass sein Bruder eine Belgierin geheiratet habe. Mich erinnert er ein wenig an Fercho, unseren Couchsurfer aus Quito, denn auch er wirkt sehr weltoffen. Er erzählt uns, dass sein Vater Historiker und Kunstprofessor sei und ihm und seinem Bruder als Kind bei Autofahrten in den Süden immer eine Frage gestellt habe. Wurde diese richtig beantwortet, gab es zur Belohnung ein Eis in Latacunga. Gemäß der Tradition legen auch wir einen Stopp bei der Eisdiele ein, die bei dem Quiteño, der ursprünglich aus Guamote stammt, so viele Kindheitserinnerungen auslöst. Er lädt uns auf ein Eis und einen Kaffee ein und dann geht es weiter.
Kurz bevor man Baños erreicht, fährt man über eine Brücke von der aus man auf einem Berg den Schriftzug "BAÑOS DE SALUD" (ähnlich wie der HOLLYWOOD - Schriftzug in L.A.) lesen kann. Ein Mann meint, dass es den Glauben gibt, dass man bevor man diese Brücke passiert, die Luft anhalten und sich etwas wünschen muss. Sobald man die andere Seite erreicht hat, darf man wieder ausatmen. Ich finde diese Geschichte irgendwie sehr schön und mache (bestimmt nicht zum letzten Mal) mit :).

Ein Unfall auf der Strecke von Baños nach Puyo hält uns ein wenig auf aber nach knapp 7 Stunden Reisezeit kommen wir gegen 18 Uhr wieder zuhause an.
Un abrazo fuerte,
Clara

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