Ende der Weihnachtszeit & Nachtleben im strömenden Regen.
Der Morgen startet sehr energetisch: Rafael hat wohl einen guten Tag heute und fährt Schlangenlinien auf der Spur oder legt den Bus so in die Kurve, dass ein allgemeiner Aufschrei zu hören ist. Zumindest sind so alle wach, bis wir im Instituto ankommen ;).
Dort hängen wir heute endlich unsere Weihnachtsdekoration ab (Anfang März!!) und kommen außerdem ein gutes Stück mit unserem Projekt voran. Mit Ruths Gruppe basteln wir aus alten Joghurtbehältern, Nägeln und Reis Regenrohre und mit Remigios Gruppe (4 Jungs, die die permanente Gartengruppe darstellen) werden erste akrobatische Versuche unternommen.
Gegen Nachmittag entscheiden wir spontan, nach Baños zu fahren, da wir die Möglichkeit haben im Zweithaus von Lineas Gastfamilie zu schlafen.
Auf der Fahrt lernen Rahel und ich einen jungen LKW-Fahrer kennen. Auch er hat eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen, die ich im Folgenden skizzieren möchte: Er wird 1990 als Drittjüngster von insgesamt 13 Kindern geboren. Mit 12 Jahren bricht er die Schule ab. Da seine Familie an der Grenze zu Kolumbien wohnt, hat er kolumbianische Freunde, zu denen er zieht. Mit 15 Jahren kehrt er wieder zu seiner Familie nach Ecuador zurück. Gerade geht er wieder zur Schule und macht außerdem eine Ausbildung zum Fahrlehrer. Er hat zwei Kinder, die bei ihm wohnen. Seine Frau wohnt jetzt seit über einem Jahr in Spanien aber da er kein Interesse daran hat, Ecuador zu verlassen, sind die beiden so gut wie getrennt (so erklärt er es).
Im strömenden Regen kommen wir in Baños an, wo wir auf Miriam und Linea treffen. Später stoßen noch zwei andere Puyo-Freiwillige zu uns. Klitschnass kommen wir gegen 22.30 Uhr in der ersten Diskothek an, auf deren Dachterrasse aber zumindest ein Lagerfeuer brennt, was die Kälte eindämmt und auch unsere Sachen trocknen lässt.
Auch gegen frühen Morgen hat der Regen noch kein Ende und so kommen wir mit feuchten Kleidern in dem Zweithaus von Lineas Gastfamilie an.
Sonnige Grüße aus dem (ausnahmsweise) nicht regnerischen Puyo, eure
Clara
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