Samstagsmarkt & Enttäuschung in Ibarra.
In Otavalo sind wir nicht das erste Mal, jedoch das erste Mal an einem Samstag. Rahel und ich haben beschlossen, dass wir Ecuador nicht verlassen können, ohne den berühmten Samstagsmarkt von Otavalo gesehen zu haben. Wir holen uns von Julio noch die nötigen Tipps und machen uns dann auf den Weg. Von 6 bis 12 Uhr findet etwas außerhalb die "Feria de los animales", der Tiermarkt, statt. Eine Kuh bekommt man für 400$, Schweine und Schafe für 130-150$, einen Hasen für 3$, ein Meerschweinchen für 4$ und ein Huhn für 10$. Da wir noch kein Geld abgehoben haben, könnten wir uns mit den 2$, die sich noch im Geldbeutel befinden, lediglich 2 Küken leisten.
Bevor wir uns dann in das bunte Treiben auf dem artsanía - Markt stürzen, schauen wir noch kurz bei einer Kampagne für Frauenrechte vorbei. Das ist allerdings eine traurige Veranstaltung. Vielleicht 10 Leute sitzen auf den Plastikstühlen vor dem Rednerpult, darunter auch Julio.
Auf dem artsanía - Markt, der sich nicht nur auf dem großen Marktplatz befindet sondern seine Ausläufer auch in jeglichen Seitenstraßen Otavalos hat, herrscht ein reges Treiben. Mittendrin treffen wir zwei andere Freiwillige aus Puyo und sogar eine Freiwillige, die ebenfalls mit den FREUNDEN unterwegs ist aber ihr Projekt in Costa Rica hat. Wie klein die Welt doch ist!
Drei junge Studenten sprechen uns an, denn für ihr Studium müssen sie ein Interview führen. Da sie (auf) Englisch studieren, wird uns die Frage "warum man Otavalo besuchen soll" auf Englisch gestellt. Bis dieser kurze Satz allerdings im Kasten ist, braucht es ca. 5 Anläufe, was der jungen Studentin sichtbar unangenehm ist.
Es wird gehandelt was das Zeug hält und so finden hunderte Taschen, Schals, Decken, Schmuckstücke, Bilder, ... neue Besitzer.
Irgendwann bekomme ich Kopfschmerzen von den bunten Mustern und den Rufen der Marktverkäufer und wir beenden unsere "Shoppingtour".
Gegen Nachmittag fahren wir nach Ibarra, eine kleine Stadt nördlich von Otavalo.
Außer auffallend vielen Blumenläden (in denen neben Blumen auch gleich noch Kuschelteddybären, Karten und Luftballons verkauft werden), Eisdielen und ein paar Parks hat die Stadt, die durch ein Erdbeben fast komplett zerstört wurde, nichts zu bieten.
Besonders in einer Eisdiele, die uns auch Julio empfahl, scheint sich das Leben zu konzentrieren.
Zurück in Otavalo überkommt mich die Lust, zur Abwechslung mal wieder Nudeln zu essen. Neben dem ganzen Reis ist das ein willkommenes Abendessen :D.
Da wir morgen eine lange Heimreise vor uns haben, gehen wir schon früh schlafen.
Liebste Grüße,
Clara
Clara
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