El Río Pastaza

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Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Montag, 28. März 2016

Tag 208

Der Reinfall von Papallacta.
Den Tag beginnen Rahel und ich mit einem Frühstück auf Ferchos Dachterrasse. Als es klingelt, verstehen wir erst nicht, dass es die Haushaltshilfe ist aber da Fercho schon gegangen ist, liegt es an uns, die nette Dame herein zu lassen.
Etwa eine halbe Stunde später machen wir uns auf die Suche nach einem Ausgang aus dem Gebäude, den wir nach ein paar Aufzugfahrten endlich finden.
Unser heutiges Ziel: Badekleidung zu kaufen um zu den Papallacta - Thermen (den angeblich schönsten und saubersten Thermen Ecuadors) zu fahren. Wie sich herausstellt, ist es aber fast unmöglich, in Quito Bademode zu einem akzeptablen Preis zu finden. Wenn man das Glück hat, einen Laden zu finden, der Bademode verkauft, findet man diese oft in der obersten Preisklasse vor.
Nachdem meine Geduld schon sehr am Ende ist und auch die Zeit gegen uns läuft (Papallacta ist 2 Stunden entfernt von Quito), finden wir aber tatsächlich zwei Bikinis, die trotz der unschlagbaren 10$ pro Stück sogar sehr ansehnlich sind.
Wir machen uns also gegen 14.30 Uhr auf den Weg nach Papallacta. Das gestaltet sich allerdings als komplizierter als gedacht. Ich verfluche (abermals!) das Bussystem in Quito, da wir (mal wieder :( ) zuerst im falschen Bus sitzen. Glücklicherweise gibt es aber immer ein paar sehr hilfsbereite Menschen, deren Auskünfte sogar der Wahrheit entsprechen.
Wir erfahren, dass wir einen Umweg gefahren sind und so verschlechtert sich meine Laune erheblich, da wir ein ganzes Stück wieder zurück fahren müssen.
Während der Busfahrt wird im Radio das Fußballspiel Ecuador - Paraguay übertragen. Ein älterer Mann hält sich vor Spannung krampfhaft an seinem Vordersitz fest und auch die restlichen Passagiere lauschen gespannt der Stimme des Moderators.
Letztendlich kommen Rahel und ich an dem Terminal an, an dem die Busse Richtung Papallacta abfahren. Auf der Fahrt nach Pifo (von wo aus es weiter nach Papallacta geht) steigt neben Eis-, Chips- und Getränkeverkäufern auch ein Mann ein, der versucht eine "Wundersalbe" unter die Leute zu bringen. In seinem halbstündigen Vortrag über die Wirkung dieser Salbe erfahren wir, dass sie so ziemlich alles heilen kann. Angefangen von harmlosen Rückenschmerzen bis hin zu gelähmten Beinen. Gespannt beobachte ich, wie viele Leute sich überzeugen lassen und bereit sind, unschlagbare 2$ in die Wundersalbe zu investieren. Tatsächlich werden nun einige Rücken von Schmerzen befreit werden und ich bemerke, wie sich der Anflug eines verschmitzten Grinsens auf das Gesicht des Mannes schleicht.
Angekommen in Pifo warten Rahel und ich auf einen Bus nach Papallacta... und warten und warten.
Ein Bus taucht nicht auf. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit beschließen wir, unser Vorhaben abzubrechen, was meine Laune nicht unbedingt bessert.
Zurück in Quito treffen wir Fercho und ein paar seiner Freunde in einer Bar, wo trotz einem "Unentschieden" die After-Fußball-Party im vollen Gange ist. Wir lernen eine Amerikanerin kennen, die ebenfalls einen Freiwilligendienst in Ecuador macht. Obwohl es nahe läge, sich auf Englisch zu unterhalten, bleiben wir bei Spanisch.
Gegen 22 Uhr scheint Fercho keine Lust mehr zu haben und wir kehren zu seiner Wohnung zurück.
Bis spät in die Nacht unterhalten wir uns und spielen Gesellschaftsspiele, wobei Fercho uns ein bisschen aus seinem Leben erzählt. Wir erfahren, dass er schon viel in der Welt gereist ist und fließend Englisch, Französisch und (logischerweise) Spanisch spricht. Das unterscheidet ihn sehr von den Menschen, die wir vor allem rund um Puyo getroffen haben, ist aber auch sehr erholsam, einen so weltoffenen und reiselustigen Menschen kennenzulernen.
Bis dann, eure
Clara

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