El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Samstag, 19. März 2016

Tag 200 - 202

Wettbewerbe.
Leider bin ich seit Montag mit Schnupfen geplagt, weshalb es die ganze Woche schon etwas ruhiger zuging. Ins Instituto, wo die Kinder es sich zur Aufgabe gemacht haben, mich wieder gesund zu machen, konnte ich trotzdem gehen. In ihren Behandlungsmethoden waren sie sich allerdings nicht ganz einig :D. Lediglich, dass ich Ruhe bräuchte haben alle eingesehen. Durch die aufkommende Diskussion über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten hat es mir dann aber genau daran gefehlt :D.
Zum Glück war das Ganze aber nicht so tragisch und ich konnte weiterhin am Projekt mitarbeiten.

Nachdem am Mittwoch wie auch am Donnerstag also nicht viel passiert ist, gibt es heute endlich wieder etwas "Blogreifes" zu erzählen.
Einmal im Jahr findet eine Schulolympiade statt. Dann versammelt sich das gesamte Instituto auf dem Gelände des Stadions und in verschiedenen Disziplinen treten die Kinder gegeneinander an. Es gibt den 25-, 50-, 100- und 400 Meter Sprint, den 100 Meter Rollstuhlsprint und den 1500 Meter Ausdauerlauf.
Ich bin erstaunt, wie gut die Kinder und Jugendlichen verstehen, um was es geht und so kommt es teilweise zu sehr spannenden Wettkämpfen.
Verstehen die Kinder den Sinn der Olympiade nicht, hilft ein Lehrer mit, die Kinder und Jugendlichen anzufeuern, zum Laufen zu motivieren oder auch zu schieben.
Eins ist aber klar: jeder soll / muss mindestens einmal antreten.
Den ganzen Vormittag sind wir also mit Zeiten messen, Schüler anfeuern und Wasser bringen beschäftigt.






Hand in Hand: der "Sprint" der Freiwilligen

Am Abend gehen Miriam, Rahel und ich ein zweites Mal Richtung Instituto. Von da aus machen wir uns zusammen mit Karen (der blinden Sängerin) und ihrer Familie auf zu einem Gesangswettbewerb in Madre Tierra. Das kleine Örtchen, das keine 10 Minuten entfernt von Puyo liegt, besteht soweit ich das beurteilen kann aus dem großen "Coliseo" um das sich viele Essensstände scharen, einem Sport- und einem Spielplatz und ein paar Minimarkets.
Um 20 Uhr fängt der Wettbewerb offiziell an; um 20.30 Uhr begrüßt uns dann der Moderator. Wie es hier jetzt schon öfters vorgekommen ist, ist der Ton leider sehr schlecht. Von dem, was gesprochen wird, versteht man nur Bruchteile und den ersten Teilnehmer des Wettbewerbs hört man kaum singen, da die Musik alles übertönt. Auch bei den anderen 13 Teilnehmern ist der Ton nur wenig besser, weshalb ich mich frage, wie die Jury es schafft, einen Gewinner auszumachen. Zumal die Lieder alle noch mehr als ähnlich klingen, da es ein Wettbewerb ist, bei dem nur nationale Lieder gesungen werden.



Irgendwie schafft es dir Jury aber dann doch, Teilnehmer für die zweite Runde auszuwählen und nach dem einstündigen Auftritt eines Sängertrios bei dem der Ton zwar lauter dafür kein Stück besser wird, beginnt die zweite Runde.
Zwischen der zweiten Runde und der Siegerehrung werden meine Ohren noch einmal gequält. Es tritt eine Sängerin auf, die mehr schreit als singt (wahrscheinlich um gegen die Instrumente anzukommen). Viele der Anwesenden scheinen sich aber nicht daran zu stören. Im Gegenteil: sie hält es nicht länger auf den Sitzen und schlussendlich tanzt beinahe die ganze Halle. Ein Ende lässt lange auf sich warten. Währenddessen singt die gute Frau ein Lied ums andere, bei denen für mich eins wie's Andere klingt. Irgendwann beginnt die rundliche, ältere Sängerin mit dem viel zu engen Kleid und dem viel zu großen Ausschnitt selbstgebrannte CDs in die Menge zu werfen. Warum die Leute so scharf darauf sind, sich diesen Krach auch noch ins Wohnzimmer zu holen bleibt mir schleierhaft aber sie stürzen sich auf die CDs wie ein Rudel hungriger Löwen auf eine tote Gazelle.
Je später der Abend wird desto mehr "Kaugummiverkäufer" tauschen ihre Süßigkeiten gegen Becher, die sie mit Bier füllen. Ohne den Alkohol scheint es sogar den Ecuadorianern schwer zu fallen, wieder "otra" (= Zugabe) zu schreien.
Viele Überlegungen (wie viele Andere) schon frühzeitig zu gehen, später wird endlich das Ergebnis verkündigt. Karen kommt wohlverdient auf Platz 2!!


Im strömenden Regen fahren wir nach 5 Stunden (!!!) Beschallung in höchster Lautstärke bei übelster Tonqualität endlich nach Hause, wo wir um 2.30 Uhr ankommen.

Ich wünsche euch allen ein entspanntes Wochenende.
Liebe Grüße, eure

Clara

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