Zwischen Pflicht und Vergnügen.
Im Instituto sind heute nur sechs Kinder unserer Gruppe da, weshalb Luis und ich endlich mal Zeit haben, die weitere Unterrichtsplanung für das Jahr zu machen. Wir entwickeln einen Stundenplan, bei dem die Kinder nach Möglichkeit dauernd beschäftigt sind (das war bisher aufgrund der neuen Gruppenzusammenstellung dieses Jahr immer etwas schwierig, da sowohl ich als auch Luis die Kinder noch zu wenig kannten). Als Rita später zwei der Kinder noch mit zur Sprachtherapie nimmt, bleiben uns nur noch vier und Luis beschließt, dass wir doch Kekse backen könnten. Während er einkaufen ist, bereite ich schon mal den Rest vor. Als er zurück kommt, fange ich an, den Teig zusammenzurühren. Nach und nach füllt sich die aula mit neugierigen Augenpaaren (von Müttern, Schülern und Lehrern), die mir auf die Hände schauen. Auch Alexandra (die Lehrerin von neben an) gesellt sich zu uns und macht espumilla de guayabas (das ist dieses Zeugs, das aus Puderzucker, Früchtpüree (heute: "guayaba" = Guave) und Eiweiß besteht). Die kleine Versammlung in unserer aula ist eine nette Abwechslung im Schulalltag.
Nach der Pause warten wir in der panadería bis die Kekse fertig sind. Ich finde es schön, wenn ich das, was ich gerne mache mit meiner Arbeit hier verbinden kann :).
Da es hier wohl normal ist, dass sich die Frauen ihre Nägel in den wildesten Farben und Mustern anmalen lassen, haben Rahel und ich beschlossen, dass ein Besuch bei einem ecuadorianischen Nagelstudio auf jeden Fall einmal Pflicht ist :D. Deshalb treffen wir uns nach der Schule mit Ruth, die uns mit zu "ihrer" Nageldesignerin nimmt. Als wir die Auswahl an "Modellen" sehen, kann ich mir nur schwer das Lachen verkneifen, denn 90% der Vorlagen stufe ich unter "sehr kitschig" und "viel zu viel" ein ;). Ruth zeigt mir, welche Modelle sie schon ausprobiert hat und freut sich darüber, dass es jetzt auch wieder die "Weihnachtsnägel" gibt :D. Ich entscheide mich aber doch eher für etwas Schlichtes und genieße es, dass ich einmal nicht das Problem habe, mir mit links die Nägel lackieren zu müssen.
Als eine weitere Kundin und Paulina ebenfalls das Studio betreten, entwickelt sich alles zu einer Klatsch- und Tratschrunde und wir verlassen das Studio erst wieder drei Stunden später - frisch lackiert versteht sich ;).
Saludos desde Puyo
Clara
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