El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Dienstag, 3. November 2015

Tag 65

Wie gestern ist auch heute ein sehr bewölkter Tag. Bei 25°C (gestern) bzw. 32°C (heute) und einer Luftfeuchtigkeit von 70% ist das aber nicht weiter schlimm ;).
Nach dem Frühstück, das heute aus Rührei, Toasts, Marmelade, Butter, Erdbeersaft und Tee besteht, machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten Tagesziel: dem Parque histórico. Dazu müssen wir auf die andere Seite des Río Guayas. Netterweise überlässt mir ein junger Mann im Bus seinen Sitzplatz weshalb ich nicht im vollgedrängten Gang mit dem Stadtplan hantieren muss.
Nach einer Weile fragt der Mann, der hinter mir neben Rahel sitzt, jemanden, wie man zum Parque histórico kommt. Wir sind sehr froh darüber, dass er da auch hin möchte und als er wenige Sekunden später aussteigt, folgen wir ihm. Zu ihm gehört noch eine Frau und zwei kleine Kinder. Da wir der kleinen, guayaquilenischen Familie nicht ganz so unauffällig folgen, spricht die Frau uns bald an. Als sie erfahren, dass wir aus Deutschland kommen, begrüßt der Mann uns mit "willkommen", möchte wissen, was die beste Biermarke in Deutschland ist und redet vom Oktoberfest. Am Parque histórico, den wir alleine wohl nicht gefunden hätten, angekommen, werden wir am Eingang von einem Parkaufseher eingewiesen und dann betreten wir den Park. Bei der Verabschiedung von der Familie, stellen sie sich noch kurz mit ihren Namen vor.
Der Park besteht aus 3 Zonen: der zoologischen Zone, der Architekturzone und der Traditionszone. Alle drei Zonen dienen dazu das "alte" Guayaquil zu verdeutlichen.
In der zoologischen Zone läuft man auf einem Pfad durch die Flora und Fauna Guayaquils



In der Architekturzone wurden Holzhäuser rekonstruiert, wie sie vor dem großen Brand von 1896 noch den Malecón zierten.



In dieser Zone, vor den Fassaden der eindrucksvollen Häuser, schauen wir uns ein Theaterstück über die Stadtlegenden Guayaquils an.
Außerdem probieren wir einen von den wirklich köstlich aussehenden Kuchen der cafetería.


In der dritten Zone, der Traditionszone, gehen wir Mittagessen. Mit einer tortilla de verde (so weit ich es identifizieren kann: Kochbananentortilla mit Gemüse), einem muchín de yucca (frittiert, aus Yucca bestehend und mit Käse gefüllt) und einem Kokossaft im Bauch statten wir noch kurz der originalgetreu nachgebauten Hazienda aus der goldenen Kakaozeit einen Besuch ab.
Wieder im hostal legen wir eine Poolpause zum Abkühlen ein.
Den restlichen Abend verbringen wir größtenteils damit, wieder zum hostal zu finden :D. Aber der Reihe nach: um 17 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Von dort aus wollen wir ins Zentrum fahren, um eine Bootstour zu machen. Da aber irgendwie nicht der "normale" Bus Nummer 88 kommt, der ins Zentrum fährt, steigen wir in einen anderen Bus ein, auf dem ebenfalls "centro" steht. Anfangs kommt uns noch nichts komisch vor aber als wir irgendwann auf eine riesige Straße fahren und diese einfach nicht mehr verlassen, ahnen wir schon, dass wir falsch sind. Statt im Stadtzentrum landen wir nach einer Weile im Handelszentrum. Unser Plan, einfach im Bus sitzen zu bleiben und zu warten, bis er wieder an unserer Einstiegsstelle vorbei kommt (die Busse fahren nämlich alle im Kreis) geht nicht auf, da irgendwann alle aussteigen müssen. Etwas ratlos stehen wir mitten im Nirgendwo. Wir entschließen uns dazu, die Straßenseite zu wechseln und einen Bus zu suchen, der uns wieder zurück bringt. Als irgendwann ein Bus vorbei kommt, auf dem wieder "centro" steht, hoffen wir, dass diesmal das richtige Zentrum gemeint ist und wir steigen ein. Allerdings entpuppt sich auch das als Fehler. Da es inzwischen dunkel ist (die Sonne geht ja gegen 18 Uhr unter) haben wir nicht gerade die größte Lust, irgendwo auszusteigen, wenn wir nicht wissen, wo wir sind. Als ich zum Glück irgendwann auf einem Straßenschild "Terminal" lese, baut sich mein Orientierungssinn langsam wieder auf. Wir beschließen irgendwann, doch auszusteigen und als ich auf einem Bus, der innerhalb kürzester Wartezeit an uns vorbei fährt, "City Mall" lese, bin sehr erleichtert. Die City Mall liegt nämlich nur wenige Gehminuten vom hostal entfernt. Kurze Zeit später kommen wir auch schon an der City Mall vorbei. Wir steigen aus, kaufen noch was zu essen und kehren dann ins hostal zurück. Dort machen wir es uns mit Essen und heißer Colada morada (die wir noch am Straßenrand gekauft haben) bei einem Film gemütlich.
Unsere knapp zweistündige Busfahrt war zwar nicht unbedingt nötig, aber wenn man es positiv sehen möchte, kann man doch sagen, dass sie nicht umsonst war. Die billige Rundtour (man zahlt hier für den Bus, egal wohin, 25 Cent) hat mir gezeigt, dass wir in Guayaquil nichts verpasst haben, denn wir sind 90% der Zeit durch Industriegebiete gefahren.
Froh, wieder heil im hostal angekommen zu sein, sende ich liebe Grüße :)
Clara

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