"Aladino" beginnt zu fliegen.
Der große Tag ist gekommen. Nach dem Frühstück werden alle Teilnehmer und diesmal auch alle Requisiten ein weiteres Mal in den Bus eingepackt und zur Casa de la Cultura gebracht.
Dort warten wir über eine Stunde auf unseren Hauptdarsteller, der zusammen mit ein paar anderen Leuten "das Fenster", eine essenzielle Requisite, holen geschickt wurde. Unter Zeitdruck starten wir die Generalprobe, die so gut klappt, dass ich meine Erwartungen an den heutigen Abend sehr hoch setze. Ein Fehler, wie ich später bemerken werde.
Zunächst sind wir aber alle ganz beglückt von dem guten Durchlauf und freuen uns auf später. Im Instituto werden letzte organisatorische Fragen geklärt, weitere Kostüme anprobiert und eine Ladung Requisiten zum Aufführungsort gebracht.
Beim Mittagessen besprechen Linea, Rahel und ich was noch zu tun ist und machen uns dann auf getrennten Wegen daran, letzte Erledigungen und Besorgungen zu tätigen.
Gegen 15 Uhr treffen wir uns wieder und gehen, wie auch das letzte Mal, Kaffee trinken um uns seelisch und moralisch für die Aufführung zu stärken und Dankesworte zu überlegen.
Kaum sind wir wieder in der Casa de la Cultura angekommen und beginnen, die Bühne aufzubauen, kommen unsere ersten beiden Hauptdarsteller an.
Auch der Rest der Kinder ist erstaunlicherweise recht pünktlich und um 18 Uhr ist der Zuschauerraum voll besetzt, die Kinder in ihren Kostümen bereit und die Hauptdarsteller schon sehr nervös. Da wir noch auf einzelne, wenige Schüler warten wollen, die sich etwas verspäten, ergreife ich das Wort und bitte darum, die Verspätung zu entschuldigen.
Nach ecuadorianischen Verhältnissen pünktlich (um 18.20 Uhr) beginnen Mario und ich mit der Begrüßung.
Dann überlassen wir den Kindern die Bühne.
Leider klappt alles im Allgemeinen schlechter als im Durchlauf am Morgen. Texte werden vergessen, Musik zu spät bzw. zu früh eingespielt und Tanzschritte verwechselt. Am Ende bin ich sichtlich enttäuscht.
ABER: da ich inzwischen viel darüber nachgedacht und viel darüber geredet habe, ist mir Einiges klar geworden, Die Aufführung war von Anfang an für die Kinder und Eltern geplant, die mit einem riesigen Strahlen im Gesicht und vielen Fotos auf diversen Handys und Kameras die Casa de la Cultura verlassen haben. Ich habe sehr viel positive Rückmeldung bekommen, die ich am Abend aus dem Grund nicht wertschätzen konnte, weil ich selbst durch den guten Durchlauf am Morgen meine Erwartungen so hoch gesetzt habe. Ich kann von meinem jetzigen Standpunkt aus sagen, dass auch diese zweite Thetaer- / Musicalaufführung ein voller Erfolg war und ich unglaublich stolz auf alle Teilnehmer und auch auf uns Freiwillige bin! :) Unser Ziel, die Kinder einmal (vielleicht das einzige Mal) auf eine große Bühne vor viel Publikum zu stellen haben wir erreicht. Was wir damit den Kindern aber auch den Eltern gegeben haben war für mich am Abend der Aufführung nicht sofort erkennbar, ich weiß es aber jetzt umso mehr wert zu schätzen.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Tag.
Bis ganz bald, eure
Clara
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