El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Montag, 27. Juni 2016

Tag 295

Atillo-Lagunen und Erdrutsch.
Nachdem wir uns am Sonntagmorgen von Sarah und ihrer kleinen Familie verabschiedet haben, steigen Rahel und ich in den Bus Richtung Macas. Unser Ziel sind die Atillo-Lagunen, die sich auf halbem Wege zwischen Riobamba und Macas befinden.
In den Bus steigen auffälligerweise vermehrt Leute mit einer Tortenschachtel in der Hand ein. Als eine Frau mit ihrem Sohn einsteigt, die sehr schief ein Lied singen und diese am Schluss allen einen schönen Vatertag wünscht, wird das Kuchenrätsel gelöst.
Die Strecke zu den Lagunen ist sehr kurvig und bringt uns noch einmal etliche Höhenmeter weiter nach oben. Schon bald wird es mir zu kalt und ich krame in dem Rucksack nach einem wärmeren Pullover. Auch setzt Regen ein. Meine Lust, auszusteigen hält sich stark in Grenzen. Nach einigem Hin- und Her beschließen Rahel und ich doch auszusteigen und als der Bus die großen Seen quasi durchquert, lassen wir uns "rauswerfen". Noch immer regnet es und die Temperatur ist auf knapp 3.600 Höhenmetern auch etwas tiefer. Sofort, beschließen wir, den nächsten Bus zu nehmen.
Die Landschaft ist zwar sehr schön aber mit nasser Kleidung und bei gefühlten 10°C tausche ich diese Landschaft doch gerne gegen einen warmen Reisebus ein.






Um nicht auf der Stelle stehen zu bleiben, laufen Rahel und ich eine Weile die Straße entlang. Nicht ein einziges Fahrzeug kommt uns entgegen. Meine Laune ist schon erheblich gesungen als nach knapp 1,5 Stunden endlich ein Reisebus auftaucht! Erleichtert steigen wir ein, tauschen die nassen Jeans gegen unsere Schlafanzughosen und ziehen die durchnässten Schuhe aus.
Eine halbe Stunde Fahrt später hält der Bus auf einmal. Beim Blick durch die Windschutzscheibe erkennen wir einen großen Erdrutsch. Etwas ratlos stehen alle zunächst vor dem Matschberg aber da es offensichtlich ist, dass keiner diese Stelle passieren kann, beschließt unser Busfahrer umzudrehen und über Puyo nach Macas zu fahren. Für Rahel und mich würde das bedeuten, dass wir schon früher als geplant wieder in Puyo ankämen.
Auf dem Rückweg halten wir an einem Restaurant, wo es Handyempfang gibt. Leider ist das Busunternehmen unseres Reisebuses nicht zu erreichen und ohne eine Erlaubnis möchte der Busfahrer nicht weiterfahren. Es wird beschlossen, 2 Stunden zu warten und meine Laune sinkt erneut. Innerhalb der nächsten Stunde werden verschiedene Telefonate getätigt. Die Arbeiter, die für das Räumen der Straße zuständig sind, meinen sie arbeiten sonntags nicht und auch die Personen an der Notrufnummer fühlen sich nicht verantwortlich. Irgendwann findet man einen Mann, der einen Traktor besitzt. Da dieser aber erst noch Mittagessen und duschen müsse, könne sich die Räumung der Straße noch etwas hinziehen.
Unser Busfahrer beschließt, erneut zur Stelle mit dem Erdrutsch zu fahren. Auf halbem Wege begegnen wir einem anderen Reisebus, der auch ohne das "okay" des Busunternehmens über Puyo nach Macas fährt. Schnell wechseln wir den Bus und sind froh, die Aussicht zu haben noch vor 23 Uhr nach Hause zu kommen.
Um 21 Uhr öffne ich erschöpft aber erleichtert die Haustüre und widme mich sofort weiteren Theater-Vorbereitungen.
Glücklich, zuhause zu sein und noch alles erledigt zu haben, gehe ich schlafen.
Hasta pronto, eure
Clara

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