Die offizielle Verabschiedung.
Nach der anfänglichen Enttäuschung über den Verlauf der Aufführung gestern, stehe ich heute schon mit einer wesentlich besseren Stimmung auf. Diese Stimmung steigert sich als ich sowohl mit Rahel als auch mit Ruth und Samuel über den gestrigen Abend spreche und ich komme zu dem Entschluss, dass diese Aufführung wie auch die Letzte, ein großer Erfolg war :).
Da Luis noch einige Besorgungen machen muss, bin ich mit den Kindern am Morgen alleine. Seit ein paar Wochen fragt mich die Köchin der Schule immer mal wieder, wann ich ihr denn nun endlich das Rezept von meinem Apfelkuchen geben kann und so begeben wir uns heute gemeinsam in die Bäckerei. Dort backe ich zusammen mit ihr und der Lehrerin der Bäckerei-Gruppe zunächst einen Apfelkuchen und da noch Zeit übrig ist, schieben wir noch einen Erdbeerkuchen hinterher.
Gerade als wir am probieren der frischen Backwaren sind, kommt Ruth und bittet mich, ihr zu folgen.
Heute ist Lineas letzter Schultag im Instituto weshalb die offizielle Verabschiedung von uns drei verbliebenen Freiwilligen auf diesen Freitag fällt.
Ich folge Ruth zur großen sala wo schon Linea, Rahel und drei der größeren Jungs warten. Wir werden von den Schülern hereingeführt und nehmen direkt neben der Bühne auf mit Tüchern bedeckten Stühlen Platz.
Das Programm beinhaltet Reden, Beiträge verschiedener Gruppen und die Geschenkübergabe. Als meine Gruppe ihren Beitrag präsentiert, kann ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Luis liest einen Text vor, den er über mich geschrieben hat und die Kinder halten ein Plakat mit der Aufschrift "Gracias Clarita" was sie am Ende alle zusammen im Chor rufen.
Dann ergreift Eduardas Mutter das Wort und lässt mir durch Eduarda ein Abschiedsgeschenk zukommen. Froh, mich an etwas klammern zu können, lasse ich Eduarda für die restliche Veranstaltung nicht mehr los.
Als am Schluss Fotos gemacht werden und immer mehr Kinder die Bühne erobern dauert es nicht mehr lange bis bei allen die Tränen fließen. Auch die Kinder fangen an zu weinen und selbst Marios Augen bleiben nicht trocken. Ein Schüler Maximinos meint "Ich möchte nicht weinen. Aber ich möchte auch nicht, dass sie gehen. Wer macht sonst die Theateraufführungen mit uns?".
Es ist ein sehr bewegender Abschied und ich kann es kaum in Worte fassen, wie dankbar ich dafür bin eine so tolle Zeit mit den Kindern und Lehrern hier im Instituto verbracht haben zu dürfen. Nur schwer können wir uns aus den Umarmungen losreißen.
Auf das Programm in der Schule folgt ein gemeinsames Mittagessen mit einer Gruppe an Lehrern. Es wird sich noch einmal bei uns bedankt und wir bekommen auch vom Lehrerkollegium ein Abschiedsgeschenk überreicht.
Da zumindest Rahel und ich auch noch in der kommenden Woche jeden Tag im Instituto sein werden, ist der Abschied von den Lehrern nicht ganz so traurig.
Mit Linea spazieren wir noch ein paar Stündchen durchs Zentrum. Dann heißt es auch von Linea Abschied zu nehmen. Sie wird für die nächsten drei Wochen in ein Projekt an der Küste versetzt.
Von dem ganzen Verabschieden bin ich sehr müde und erschöpft und so geht es am Abend schon früh ins Bett.
Bis demnächst, eure
Clara
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