El Río Pastaza

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Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Dienstag, 21. Juni 2016

Tag 292

Besuch der Casa de Fe.
Auch an diesem Donnerstag gehen die Proben für "Aladino" weiter. Da die Tage in dieser Woche voll mit Proben gespickt sind, merke ich kaum wie die Zeit vergeht und so bin ich auch heute erstaunt als wir es auf einmal schon 13 Uhr haben. Anstatt, wie jeden Tag, im "comedor" Mittag zu essen, hole ich unsere Mahlzeit diesmal ab und Rahel und ich essen in Samuels aula.
Grund dafür ist unser Plan, heute endlich einmal die Casa de Fe zu besuchen. Die Casa de Fe ist ein Haus für Waisen oder auch für Kinder deren Eltern nicht für sie sorgen können. Der Großteil der Kinder dort hat eine Behinderung und ein paar davon gehen auch ins Instituto.
Die Casa de Fe liegt in Shell, 15 Busminuten von Puyo entfernt auf einem großen, gepflegten Grundstück. Das Haus ist sehr groß und hell und ich bin sofort positiv überrascht.
Linea, Rahel und ich werden freundlich von den "Tías" (so werden die BetreuerInnen genannt) empfangen. Sofort schauen uns auch ein paar neugierige Kinderaugen entgegen von denen uns ein paar wiedererkennen.
Wir werden in das Zimmer gesteckt, in dem die Kleinsten, also die Babys, wohnen. Diese Gruppe besteht aus 6 Kindern im Alter von 5 Monaten bis 1,5 Jahren. Lediglich Amanda und Frixon, zwei Kinder die wir aus dem Instituto kennen, heben den Altersdurchschnitt enorm an aber da beide im Rollstuhl sitzen und so gut wie gar nicht selbstständig sind, sind sie in dieser Gruppe wohl nicht fehl am Platz.
Bald haben wir alle Kinder aus ihren hübschen Bettchen geholt und auf dem Teppich eine Spielgruppe errichtet :D. Ich verbringe die meiste Zeit mit Tamara, einer Kleinen die zwar schon 8 Monate alt ist jedoch die Statur eines wesentlich jüngeren Kindes hat.


Von einer der Tías erfahren wir, ein paar interessante Dinge über die Casa de Fe. Sie erzählt uns, es gäbe hier regelmäßig Freiwillige. Anders sei die Organisation auch kaum möglich denn es arbeiten immer nur 6 Tías zur gleichen Zeit. Außerdem erfahren wir, dass die Einrichtung keine Unterstützung vom Staat erhält. Alles wird durch Spenden (die größtenteils aus den USA kommen) finanziert. Fast alle Kinder haben US-amerikanische Paten.
Das Leben in der Casa de Fe scheint sehr gut geregelt zu sein und mein anfänglicher positiver Eindruck bestätigt sich im Laufe des Nachmittags immer mehr.
Die Zeit in der wir die Kinder füttern, sie herumtragen, mit ihnen spielen oder auch mal angespuckt werden vergeht wie im Flug ;). Bald ist es Zeit, alle Kinder zu baden, sie in ihre Schlafanzüge zu stecken und schlafen zu legen. Linea, Rahel und ich warten noch bis auch wirklich jedes Kind die Augen schließt und machen uns dann auf den Rückweg. Die Tías danken uns und laden uns ein, öfters zu kommen.
Wir essen noch eine Kleinigkeit zu Abend und fahren dann zurück nach Puyo.
Ein Tag an dem ich fast 12 Stunden lang von Kindern umgeben war, geht zu Ende und ich falle erschöpft aber glücklich ins Bett.
Hasta pronto, 
Clara

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