Rückblickend kann ich sagen, dass sich zum Glück äußerst wenige Bedenken / Ängste, die ich anfangs hatte, bewahrheitet haben. Genau mit diesen Bedenken / Ängsten möchte ich ich mich in diesem Post befassen.
Bevor ich am 29.08.2015 in Quito gelandet bin, hatte ich Bedenken / Angst, dass...
- ... mir das Essen hier nicht schmeckt
➡ darüber kann ich jetzt im Nachhinein nur lachen, denn das Essen schmeckt mir (mit wenigen Ausnahmen) ausgesprochen gut! :D - ... man schnell und viel an Körpergewicht zunimmt
➡ obwohl ich um ein bisschen mehr auf den Rippen nicht traurig bin, bin ich trotzdem erstaunt, wie schnell ich zugenommen habe :D. Liegt wahrscheinlich an dem vielen, leckeren Essen :D. - ... ich irgendwelche komischen Krankheiten aufgrund der veränderten (hygienischen) Umstände bekomme
➡ toi toi toi, bisher beläuft sich meine Krankheitsbilanz auf ein paar Tage Schnupfen und Halsschmerzen und hin und wieder mal ein bisschen Bauchzwicken - ... Rahel und ich uns nicht verstehen werden
➡ genau das Gegenteil ist der Fall: ich wäre auf jeden neidisch, der Rahel als Teampartnerin bekommen hätte <3 - ... die Kriminalität hier den Alltag sehr beeinflusst und man ständig aufpassen muss
➡ natürlich herrschen hier andere Verhältnisse als in Deutschland. Man trifft andere Sicherheitsvorkehrungen und hört auch das ein oder andere Mal von irgendwelchen Überfällen. Wenn man jedoch gelernt hat, aufmerksam zu sein und gewisse Sicherheitsmaßnahmen zu wahren, muss man sich meiner Meinung nach keine große Sorgen machen. So gehe ich damit jedenfalls um :D. Unnötige Angst bringt schließlich keinem etwas. - ... man in Puyo keinen Tag ohne Regen erlebt, ständig alles feucht ist, nichts trocknet und Sachen anfangen zu schimmeln
➡ die Anzahl der Tage, an denen es nicht regnet kann man tatsächlich beinahe an einer Hand abzählen. Allerdings ist bisher noch nichts geschimmelt und auch unsere Wäsche trocknet gut ;). - ... es mir vorkommt, dass die Zeit nicht vergeht
➡ bis jetzt ist die Zeit für mich wie im Fluge vergangen :D - ... wir alles per Hand waschen müssen :D
➡ auch wenn Spülmaschinen hier unbekannt sind (seit Linea deren Existenz mal im Instituto erwähnt hat, wünschen sich einige Mütter, dass wir ihnen aus Deutschland Spülmaschinen schicken :D), haben wir den Luxus, dass Ruth eine Waschmaschine besitzt - ... bestimmte Hygieneartikel nicht vorhanden sind
➡ eigentlich bekommt man alles (bis auf Duschgel :D). Manchmal allerdings sehr überteuert, weshalb wir froh sind, bestimmte Artikel auf Jahresvorrat aus Deutschland importiert zu haben. - ... die Kommunikation nach Deutschland schwer wird
➡ dank Ruths Internetanschluss ist täglicher Kontakt mit "Deutschland" möglich ;). Durch die Distanz und die Zeitverschiebung merke ich aber trotzdem, dass regelmäßiger Kontakt mit "allen" unmöglich ist. Dafür freut man sich umso mehr, wenn man dann doch mal Zeit findet, zu skypen oder über längere Zeit zu chatten, was auch etwas Positives hat. - ... ich viel Heimweh habe
➡ natürlich kann ich nicht bestreiten, dass mir Deutschland und die Menschen dort manchmal sehr fehlen. Das hält sich im Großen und Ganzen aber wirklich sehr in Grenzen. - ... ich zu den Kindern des Institutos keinen Zugang finde
➡ obwohl ich davor noch nie mit "niños especiales" (wie die Kinder mit Behinderung hier genannt werden) gearbeitet habe, wurde ich von ihnen mit offenen Armen empfangen und hatte auch anfangs kein Problem bei der Arbeit mit ihnen. Natürlich gibt es auch stressige Zeiten aber die Kinder schenken mir so viel Liebe und so viel Fröhlichkeit, was die stressigen Zeiten mehr als wett macht. - ... ich Probleme mit der Sprache habe
➡ glücklicherweise hatte ich von Anfang an nie ein großes Problem mit dem Spanisch (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine SpanischlehrerInnen :)). Zwar habe ich anfangs zum Beispiel Ruth schlechter verstanden als Samuel aber nach ein paar Wochen hatte ich mich auch daran gewöhnt. Inzwischen gibt es im Alltag eigentlich keine Verständnisprobleme mehr und ich merke, wie ich schon viel flüssiger spreche. - ... ich mit der Wohnsituation hier nicht klar komme
➡ bevor ich angekommen bin, hatte ich noch keine Ahnung, wo ich wohnen werde, was meine Bedenken geschürt hat. Mit Ruth, meiner Gastmama, haben wir aber so ein Glück und auch unser Apartment ist für mich ein zuhause geworden, in dem ich mich sehr wohl fühle, obwohl vielleicht nicht immer alles verfügbar ist (Leitungswasser zum Beispiel :D). - ... es schwer wird, Kontakte zu knüpfen
➡ dank der Offenheit der Ecuadorianer lösen sich diese Bedenken in Luft auf. Was sich aber nach wie vor als etwas schwierig gestaltet ist, Kontakt zu gleichaltrigen Ecuadorianerinnen zu knüpfen. Ruth meint, dass diese uns (unnötigerweise) als eine Art "Konkurrenz" sehen. - ... ich mich hier nicht wohl fühle
➡ wie inzwischen bestimmt schon rüber gekommen ist, fühle ich mich hier mehr als wohl!! :)
Auf das nächste 3/4 Jahr!
Bis in 269 Tagen wieder in Deutschland, eure
Clara
Bis in 269 Tagen wieder in Deutschland, eure
Clara
Witzig bei uns ist grad schon ziemlich genau Halbzeit... Ja die Zeit vergeht wirklich wie im Flug... :(
AntwortenLöschenEiniges kommt mir bekannt vor, um einiges bin ich leicht neidisch (bei uns schimmelt Dank Regenzeit so langsam manches und vom nicht vorhandenen Kommunikationsproblem kann ich teilweise nur träumen), das meiste ist aber natürlich total anders und man kann unsere Freiwilligendienste nicht vergleichen...
Ist echt spannend immer mal wieder in deinen Blog reinzulesen, auch wenn es meistens viel zu viel für meine freie Zeit und das verfügbare Internet ist :/
Freut mich voll, dass es dir so gut geht und alles (bzw. das meiste) so gut läuft! :)
Hab letztens übrigens mal den Brief den wir in Reli schreiben sollten gelesen, war voll schön :)
Also gute Besserung und bis in 269 Tagen :*
Das freut mich, den Reli-Brief habe ich auch dabei :)
LöschenVielen Dank, mir geht es schon viel besser!
Ich hoffe, dir geht es gut und du kommst in Indien gut zurecht (ich lese natürlich deinen Blog, sobald es etwas Neues gibt).
Bis dann! :*