Lima – erste Eindrücke der
Millionenstadt.
Mitten in der Nacht kommen wir in Quito
an. Dort müssen wir leider feststellen, dass es keinen Bus mehr
gibt, der zum Flughafen fährt. Obwohl die Fahrt nicht ganz billig
ist, müssen wir ein Taxi nehmen. Kaum ist das entschieden, quatscht
uns auch schon ein junger Mann an und meint er würde uns für 40$
zum Flughafen bringen. Da wir nicht sofort einwilligen, geht er mit
dem Preis nochmal um 10$ nach unten. Wir folgen ihm ein kurzes Stück
als er plötzlich meint, dass er kein "gelbes Taxi" fährt, sondern ein
anderes. Er versichert uns aber, dass wir sicher zum Flughafen kommen
und dass alles legal sei. Trotz der Müdigkeit entscheidet sich unser
Bauchgefühl und unser Verstand dagegen mit ihm zu fahren. Während
wir also einen Ausgang ansteuern, kommt ein zweiter Mann auf uns zu.
Er trägt eine Weste auf der "INSPECTOR“ steht. Er meint, er habe
uns schon eine Weile beobachtet und dass wir beinahe auf einen
Betrüger hereingefallen wären. Er sei auch Taxifahrer und würde
uns sicher zum Flughafen bringen. Etwas skeptisch willigen wir
schließlich ein, inspizieren das Taxi, das er fährt aber ganz genau
und bleiben trotz großer Müdigkeit die ganze Fahrt lang aufmerksam.
Glücklicherweise stimmt wohl, was er behauptet und er bringt uns
sicher zum Flughafen. Dort lasse ich mir noch seine Nummer geben und
er verspricht uns, uns abzuholen wenn wir wieder in Quito landen.
Witzigerweise heißt er, genau wie mein Lehrer und mein Bruder, auch
Luis, was ich als ein gutes Zeichen sehe :D.
Aufgrund der ungeschickten
Busverbindung müssen wir uns noch ca. 6 Stunden lang am Flughafen
die Zeit vertreiben, bis unser Flugzeug startet.
Auf dem eineinhalb stündigen Flug nach Lima kämpfe ich dermaßen mit dem Schlaf, dass mir mein Kopf mehr als ein Mal weg knickt. Eigentlich ist es auch viel zu schade, um zu schlafen, denn der Blick über die von der Sonne gold angestrahlten Anden ist einfach zu beeindruckend.
Auf dem eineinhalb stündigen Flug nach Lima kämpfe ich dermaßen mit dem Schlaf, dass mir mein Kopf mehr als ein Mal weg knickt. Eigentlich ist es auch viel zu schade, um zu schlafen, denn der Blick über die von der Sonne gold angestrahlten Anden ist einfach zu beeindruckend.
Gelandet in Lima empfangen uns
angenehme 21°C und ein Bekannter von Freiwilligen, die ihren Dienst
hier in Lima leisten, Juan fährt uns zu der Einrichtung, in der die
Freiwilligen wohnen und in der auch wir die nächsten 2 Nächte
verbringen werden.
Für die knappen 26km vom Flughafen bis
zur Einrichtung brauchen wir ungefähr 1,5 Stunden. Dies liegt an dem
großen Verkehrschaos, das auf Limas Straßen herrscht. Es wird
gehupt, gestritten, Schlaglöchern ausgewichen, waghalsig überholt
und unglaublich dicht aufgefahren. Nur eins passiert nicht: ein
Unfall und das finde ich immer noch ziemlich bemerkenswert bei den
Fahrmanövern, die man hier teilweise zu sehen bekommt.
Ich nehme Lima als eine riesengroße,
graue Stadt wahr. Das „riesengroß“ war mir bewusst, ist aber
dennoch sehr beeindruckend. Das „grau“ entnehme ich der Farbe des
Himmels, in dem man kein bisschen blau erkennen kann. Juan erklärt
uns, dass es hier nie regnet, was ich mir bei der aktuellen Lage in
Puyo kaum vorstellen kann ;).
Während wir durch die Straßen Limas
düsen oder schleichen (der jeweiligen Verkehrslage angepasst) kommt
mir diese Fremde seltsam vertraut vor. Vielleicht bin ich inzwischen
einfach wirklich schon in Südamerika angekommen :).
Das Paradoxe in der größten
Wüstenstadt der Welt, die mich ein wenig an Guayaquil erinnert, ist
für mich das Meer, das sich hinter den grauen Hochhäusern auftut.
Als wir endlich im "Colegio San
Christoferus“ ankommen, werden wir schon erwartet. Die anderen
Freiwilligen, die wir schon vom Vorbereitungsseminar kennen, zeigen
uns eine Schlafmöglichkeit, die wir dankend annehmen. Nachdem wir in
der letzten Nacht kaum ein Auge zu getan haben, können wir uns zumindest
jetzt ein wenig ausruhen.
Nach dieser kurzen Pause nimmt uns Lotta (eine der Freiwilligen in Lima) mit in ein Restaurant. Schon auf dem Weg bin ich ziemlich überfordert mit der großen Stadt, deren Einwohnerzahl eine Dunkelziffer von 12 Millionen Menschen schreibt, einem Drittel der gesamten Bevölkerung Perus!
Später erklärt mir Laura (ebenfalls eine Lima-Freiwillige) als wir an der Küste entlang laufen, dass alles, was ich sehen kann noch Lima ist.
Im Gegensatz zum schnuckeligen Puyo ist das echt enorm.
Im Restaurant bestellt Lotta "ceivche y chicharón de pescado" und "chicha". In Ecuador ist "ceviche" meistens eine Fischsuppe und "chicha" ist das Nationalgetränk, das traditionell so hergestellt wird, dass (z.B. Yucca) gekaut, dann ausgespuckt und aufgekocht wird. Das ganze gärt dann einige Tage. Mein Geschmack ist es auf jeden Fall nicht! Hier allerdings bekommen wir als "ceviche" einen Salat aus rohem Fisch und Zwiebeln mit einer Soße serviert. "Chicharón de pescado" ist frittierter Fisch und "chicha morada" ist ein süßes, dunkles Getränk, das etwas nach kalter "colada morada" schmeckt, aber ungefähr eine Konsistenz von "normalen" Softgetränken hat.
Bevor wir zurück zur Einrichtung kehren, kaufen wir auf dem Markt noch etwas zum Abendessen und dann (mein absolutes Highlight) kaufen wir in einer deutschen Bäckerei doch tatsächlich "richtiges" Brot! :)
Zurück zur Einrichtung nehmen wir eins der lustigen kleinen Autos mit drei Rädern, die hier überall herum fahren. Lotta erklärt, dass diese Autos "mototaxis" oder kurz: "motos" heißen. Zu dritt quetschen wir uns auf die Rückbank auf der wir durch ein Gitter zum Fahrer abgetrennt sind.
Zurück zur Einrichtung nehmen wir eins der lustigen kleinen Autos mit drei Rädern, die hier überall herum fahren. Lotta erklärt, dass diese Autos "mototaxis" oder kurz: "motos" heißen. Zu dritt quetschen wir uns auf die Rückbank auf der wir durch ein Gitter zum Fahrer abgetrennt sind.
Abends findet in der Einrichtung ein Grippenspiel statt. Die Einrichtung, das "Colegio San Christoferus" ist eine heilpädagogische Einrichtung, die aus 3 Gruppen und einem Kindergarten mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung besteht. Da wir unser Grippenspiel im Instituto verpassen, freuen wir uns sehr darauf, wenigstens das Grippenspiel hier im "Colegio San Christoferus" sehen zu können.
Ich verabschiede mich dann schon mal bis morgen.
Liebe Grüße aus Lima, eure
Clara
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