El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Montag, 4. April 2016

7. Monat - Rückblick & Zusammenfassung

Seit sieben Monaten ist Ecuador jetzt ein zweites Zuhause für mich geworden. Ich finde es immer noch unglaublich, wie man sich in einer so "kurzen" Zeit ein komplett "neues Leben" aufbauen kann.

Ein großer Teil meines Lebens hier ist offensichtlich das Instituto mit allen Schülern, Eltern und Lehrern, die mir inzwischen so sehr ans Herz gewachsen sind.
Natürlich vergesse ich nie, warum ich eigentlich hier bin. Ich bin mit dem Wissen hier her gekommen, dass ich hier einen weltwärts - Freiwilligendienst leisten werde.
Aber wie definiert sich eigentlich die Rolle eines "Freiwilligen". Was sind seine Aufgaben, was seine Pflichten und was bekommt er zurück?
Dieser Frage werde ich in diesem Rückblick nachgehen.


Zuerst einmal muss gesagt werden, dass das Wort "Freiwilliger" oder auch "Freiwillige" nichts über die Dauer des Freiwilligendienstes aussagt. Es gibt Freiwillige, die nur wenige Tage ein Projekt, eine Organisation oder eine Einrichtung unterstützen. Andere Freiwillige bleiben ein ganzes Jahr (oder länger) in ihrem Projekt (/ ihrer Organisation / ihrer Einrichtung).
Im Rahmen des weltwärts - Programms leiste auch ich einen sogenannten "Langzeit-Freiwilligendienst".
Freiwillige gibt es außerdem nicht nur in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Schulen oder Kindergärten sondern auch in Umwelt- oder Tourismusprojekten.
Da ich mit letzteren Projekten wenig zu tun habe, werde ich den Augenmerk jetzt aber eher auf den sozialen Bereich legen. Auch gehe ich vom Optimalfall (den ich glücklicherweise erfahren darf) des Verlaufs eines Freiwilligendienstes aus.

Eine Sache sollte gleich zu Anfang klar gestellt werden. Ein Freiwilliger / eine Freiwillige ist KEIN Weltverbesserer / KEINE Weltverbesserin!
Auch wenn viele Freiwilligendienste in Ländern geleistet werden, in denen die wirtschaftliche, politische und soziale Lage vielleicht nicht ganz so gut ist, wie in Deutschland sollte und darf der / die Freiwillige nicht mit dem Gedanken an die Sache gehen, die Einrichtung, Organisation oder das Projekt mit Verbesserungsvorschlägen "auf den Kopf zu stellen". Nicht alles, was in Deutschland "gut" ist, ist auch in anderen Ländern "gut" und "richtig".

Natürlich darf Kritik (wenn auch in angepasstem Maße und besser nur nach Aufforderung) geübt werden, jedoch sollte eine / ein Freiwillige(r) niemals seine Rolle überschätzen.
Viele Einrichtungen, Organisationen oder Projekte haben für Kritik und Verbesserungsvorschläge aber ein offenes Ohr und / oder erwünschen diese sogar.

Freiwillige sind jedoch in vielen Einrichtungen, Organisationen oder Projekten essentiell.
Da die Freiwilligen (meistens) mit einer anderen Kultur und in einem anderen Umfeld aufgewachsen sind, betrachten sie Dinge oft ganz anders. Das bringt die Chance mit sich, dass auch Mitarbeiter und Verantwortliche einen ganz anderen Blickwinkel entwickeln, was sich oft positiv auswirkt.

Da die Freiwilligen sich meist "freier" bewegen können, da sie nicht so vielen Pflichten wie beispielsweise die Lehrer, unterliegen, haben sie die Möglichkeit, eigene Ideen in den (Schul-) Alltag einzubringen, die im Stundenplan keinen Platz hätten.
Durch diese Eigeninitiative wird die Arbeit des Freiwilligen außerdem abwechslungsreicher und "erfüllender".

Durch einen Freiwilligendienst lernt der / die Freiwillige natürlich eine ganz andere Kultur und Lebensweise kennen. Menschen, die er nie in seinem Leben getroffen hätte, wachsen ihm ans Herz, Orte, die er nie gesehen hätte brennen sich ins Gedächtnis ein und ein Land an das er vielleicht nie zuvor gedacht hat, wird zu seinem Zuhause.
Auch erfährt der / die Freiwillige (im Normalfall) sehr viel Liebe, Offenheit und Gastfreundschaft. Er lernt andere Werte kennen und wird sich vielleicht selbst über einige Dinge klar. So fern von der Heimat hat man nochmal einen ganz anderen Blickwinkel auf viele Dinge.

Somit bringt der / die Freiwillige frischen Wind mit sich und lernt im Gegenzug eine komplett andere Lebens- und Arbeitsmentalität kennen. Eine win -win - Situation!

In großer Dankbarkeit, dass auch ich die Chance habe, einen Freiwilligendienst leisten zu dürfen, beende ich diesen Rückblick.
Bis bald, eure
Clara

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