El Río Pastaza

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Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Donnerstag, 28. Januar 2016

Tag 151

Erdbebenalarm-Probe & ecuadorianische Eigenheiten.
Im Instituto werden wir heute kurz nach dem Frühstück von einer Sirene überrascht, woraufhin sich alle in verschiedene "zonas seguras" (= Sicherheitszonen) auf dem Schulgelände begeben.
Es handelt sich um eine Probe für den Fall, dass man sich bei einem Erdbeben in Schutz bringen muss. Die Lehrer erklären, wo sich die Sicherheitszonen befinden und zeigen den Schülern, wie sie ihre aulas verlassen sollen (mit den Händen zum Schutz über dem Kopf).
Danach zeigt ein Mann vom Rettungsdienst Erste-Hilfe-Maßnahmen. Da die Lehrer wohl gestern schon einen Erste-Hilfe-Kurs zum Thema "transporte seguro" (= sicherer Transport) hatten, müssen sie grüppchenweise die verschiedenen Varianten des sicheren Transports zeigen. Sei es auf einer aus zwei Stöcken und einer Decke bestehenden Trage, auf einem Stuhl oder - wie Samuel es vorführt - einfach über die Schulter geworfen :D.
Dann werden noch Varianten demonstriert, wie man jemandem aus einem Raum retten kann, in dem man nicht stehen kann. Dabei kommt es zu einem sehr lustigen Bild auf dem Pausenhof. María-Elena (die Psychologin) spielt das Opfer und bildet auf dem Rücken liegend den Anfang einer langen Kette. Alle anderen Lehrer (bis auf ein paar wenige) greifen sich auf dem Bauch liegend an den Füßen und von hinten wird von ca. 4 weiteren Lehrern gezogen. Bei diesem Anblick wie da alle Lehrer auf dem Bauch, sich an den Füßen haltend, über den Pausenhof robben kann ich mein Lachen doch nur schwer verbergen :D.
Im Laufe des Tages gibt es drei weitere kleine Ereignisse, die man grob unter "ecuadorianische Eigenheiten" zusammen fassen kann:

  • Den Kindern werden oft kleine Zettelchen in die Rucksäcke gesteckt, um die Eltern über irgendetwas zu informieren. So auch heute. Da Matías aber wie immer keinen Rucksack mitgebracht hat, holt Luis kurzerhand den Tacker und tackert Matías' Zettelchen an seinen Pullover :D.
  • Beim Mittagessen fällt mir mal wieder auf, dass die Zusammenstellung von Reis und Kartoffel hier sehr üblich ist. In Deutschland wäre ich nie auf die Idee gekommen, Reis mit Kartoffelbrei zu essen, was es heute in der Schule zum Mittagessen gibt. Während ich Eduarda das Essen gebe, meint Luis plötzlich, dass er glaubt, dass ich mal eine gute Mutter werde :D. Als ich ihn frage, wie er darauf kommt, meint er, er merke das in meinem Umgang mit den Kindern und dass ich hier ja so viel dazu lernen würde im Umgang mit ihnen. Dabei bezieht er sich auch auf das Füttern von Eduarda, das heute sehr schnell geht (dank dem Kartoffelbrei, der den Reis super zusammenklebt :D).
  • Später beim Englischunterricht lerne ich mit einem Jungen (12 Jahre alt) das Verb "to can". Ich fordere ihn dazu auf, Sätze mit "I can..." zu schreiben. Als er schreibt "I can drive a car" bin ich etwas erstaunt. Ich frage ihn, ob er wirklich schon Autofahren kann und er bejaht dies. Als ich dann frage, ob er denn auch alleine fahren kann schaue ich bei seiner Antwort (erneut "ja") wohl so ungläubig, dass er es sich von seiner kleinen Schwester bestätigen lässt :D.
Englischunterricht mit den "Kleinen" (5 & 7 Jahre alt)

Ich hoffe, ihr konntet auch durch diesen Post weitere Eindrücke von Ecuador gewinnen :).
Bis dann und viele liebe Grüße, eure
Clara

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