El Río Pastaza

El Río Pastaza
Become friends with people who aren't your age. Hangout with people whose first language isn't the same as yours. Get to know someone who doesn't come from your social class. This is how you can see the world. This is how you grow. - Unknown

Freitag, 6. Mai 2016

Tag 250

Arztmobil & "Familienfeier".
Im Instituto haben wir heute das erste Treffen mit unseren Hauptrollen für die "Aladdin" - Aufführung. Wir besprechen die Handlung und stellen den Protagonisten ihre Rollen vor. Mit der Auswahl unserer Hauptrollenbesetzung sind wir sehr zufrieden und wie schon heute zu erkennen ist, haben wir keine schlechte Wahl getroffen! :)
Kurz vor der Pause passiert ein riesiges Auto nur ganz knapp das Tor des Institutos. Es handelt sich bei dem monströsen Gefährt um eine mobile Arztpraxis. Zuerst erklärt eine Zahnarzthelferin, wie man sich richtig die Zähne putzt und was passiert, wenn man das nicht macht. Dann werden (nach Gruppen geordnet) die Kinder untersucht. Was genau gemacht wird, kann ich nicht sagen denn während Luis ein Kind nach dem Anderen zum Arzt begleitet, kümmere ich mich um den Rest der Kinder.
Bevor ich am Mittag das Instituto verlasse, treffe ich zufällig noch auf Tito, ein Schüler der ebenfalls gestern Geburtstag hatte. Ich gratuliere ihm (er wurde 18) und er freut sich riesig. Er umarmt mich sehr lange und meint, ich wäre seine "mejor amiga alemana" (= beste Freundin aus Deutschland). Mit diesen schönen Worten im Ohr gehen wir dann Mittag essen.
Für heute Abend haben wir ein paar Leute eingeladen um mit ihnen zusammen noch ein bisschen Rahels und meinen Geburtstag zu feiern. Die Feier ist ungefähr das, was bei mir zuhause in Deutschland die Geburtstagsfeier mit der Familie gewesen wäre. Während Ruth logischerweise die Muterrolle einnimmt, übernimmt Samuel die Rolle des Vaters. Eine befreundete junge Lehrerin des Institutos könnte eine große Schwester sein und die anderen Freiwilligen, die zusammen mit mir im Instituto arbeiten gehen als Zwillingsschwestern durch :D.



Ab 15 Uhr stehe ich in der Küche. Obwohl ich 3 Stunden Zeit habe, bis die Gäste kommen, gerate ich am Ende in Hektik. Ich versuche mich an Maultaschen mit Kartoffelsalat - typisch schwäbisch - und bin von dem Ergebnis am Schluss mehr als positiv überrascht. Auch bei den Anderen kommt es gut an, was mich sehr freut :).



Samuel steuert eine Flasche Sekt bei und bevor wir die ersten Bissen nehmen, sprechen Ruth, Samuel und Johana ein paar Worte und wir stoßen an. Besonders Ruths Worte rühren mich sehr und es fließen schon wieder Tränen. Ruth meint, dass sie sehr froh über unsere "familie chiquita" (= kleine Familie) ist. Obwohl jeder Freiwillige, der kommt und wieder geht ein Stückchen ihres Herzens mitnimmt, sei sie überglücklich, dass wir bei ihr wohnen. Sie erwähnt, dass sie die letzten Tage immer aufwändig gekocht habe, da wir uns fühlen sollten wie zuhause. Sie weiß nicht, dass ich mich hier inzwischen fast genau so zuhause fühle wie in Deutschland.
Auch Samuels und Johanas Worte rühren mich zu Tränen.
Somit war es ein sehr emotionaler Abend der mir einmal mehr gezeigt hat, was beziehungsweise eher wen ich hier alles vermissen werde.
Sehr gerührt aber mal wieder überglücklich sende ich euch liebste Grüße nach Deutschland.
Amo mi vida.
Eure
Clara

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