"No hemos trabajado nada".
Im Bus kommt heute Morgen Gloria auf mich zu. In der Hand hat sie ihr Handy und zeigt mir stolz ihr neues Hintergrundbild: darauf grinse ich mir selbst entgegen. Ich bin etwas peinlich berührt aber gleichzeitig auch sehr gerührt :D.
Auch der erste "Mai-Montag" startet wie gewohnt mit der morgendlichen Versammlung. Der "Tag der Arbeit" wird aufgegriffen und es wird für alle Arbeiter Puyos applaudiert. Dann starten wir in den Schultag.
Zusammen mit der Psychologin des Institutos besucht Luis regelmäßig das Zuhause der Kinder um sie in ihrer Art besser verstehen zu lernen.
Heute ist Britanys Zuhause an der Reihe und da die Gruppe eh nur aus 4 Kindern besteht, werden kurzer Hand alle in den kleinen Bus gepackt und es geht los.
Wir halten zwei mal bei einer Schule weil die Psychologin ein paar Dinge klären muss und besuchen Britanys Tante an ihrer Arbeitsstelle um die genaue Lage von Britanys Zuhause zu orten. Während den Wartezeiten auf María-Elena (die Psychologin) legt Rafael, der Busfahrer, ein Schläfchen ein und die Kinder machen sich über dessen Schnarchen lustig.
Wir fahren so ziemlich jede Straße in Puyo ab. Bei Britany kommen wir aber nie an :D. Immer kommt etwas dazwischen.
Da die Zeit knapp wird, kehren wir in die Schule zurück.
Am Abend fällt Ruth auf, dass bald wieder ein "parcial" (ungefähr: eine Schulperiode) rum ist an dessen Ende die Lehrer immer Berichte über die Arbeit mit den Kindern schreiben müssen. Erschreckt stellt sie fest: "Dios mío no hemos trabajado nada" (= Ach du meine Güte, wir haben ja gar nichts gearbeitet). Das wundert mich wenig. Schließlich sind die ständig irgendwelche Feste oder man verbringt den ganzen Schultag einfach im Schulbus :D.
Bis dann, eure
Clara
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