Der letzte Schultag und wie die Currywurst nach Puyo kam.
Als ich an meinem letzten Schultag die aula betrete, finde ich ein heilloses Chaos vor. Mitten in diesem Chaos sitzt Luis mit den Müttern der Gruppe an einem Tisch und bespricht die Zeugnisse der Kinder.
Gegen 10 Uhr versammeln sich alle in der großen sala. Die Nationalhymne wird gesungen, Reden werden gehalten und dann werden die Schüler, die in diesem Jahr die Schule verlassen, verabschiedet.
Nach und nach verlassen die Schüler zusammen mit ihren Eltern das Instituto und ich bemühe mich darum, mich von möglichst Vielen noch verabschieden zu können.
Dann wird zusammen mit den Elternvertretern jeder aula und den Lehrern zu Mittag gegessen. Ein letztes Mal sitzen wir alle versammelt an einer großen Tafel und ein letztes Mal beginnt der Streit um die Knochen (für die Hunde) :D. Bevor alle in die wohlverdienten Ferien starten, verabschieden sich Rahel und ich uns noch von jedem Lehrer. Da wir wissen, dass wir die Lehrer, die uns am meisten ans Herz gewachsen sind, noch einmal sehen werden, ist der Abschied nicht ganz so traurig.
Fast "tränenfrei" schaffen wir es zum Tor. Dann aber holen uns Maria-Elena, die Psychologin und ein paar der größeren Mädchen ein und nach einer tränenreichen Verabschiedung treten Rahel und ich ein letztes Mal über die Schwelle des Institutos.
Ein letzter Blick auf die weiß-blauen Gebäude rufen bei mir tausende Erinnerungen hervor. Immerhin 10 Monate bin ich hier Tag ein Tag aus hinein- und herausgegangen. So viele schöne Erinnerungen hängen an dieser Einrichtung. Mir fällt es sehr schwer, mich loszureißen aber so schwer und so schmerzhaft es auch ist, spüre ich eine unendliche Dankbarkeit.
Am Abend kommt Marcia zu Besuch. Wir backen insgesamt 3 Kuchen und holen den Letzten erst gegen 23 Uhr aus dem Ofen. Außerdem überlegen wir, wie wir Marcias Café zu etwas Besonderem machen können. Ich komme auf die Idee, sie könne durch das Angebot von Currywurst etwas verkaufen, was es in Puyo nur bei ihr zu kaufen gibt. Obwohl man hier natürlich vergeblich nach einer deutschen Bratwurst sucht, schmeckt die Currysoße an der ich herumexperimentiere Ruth und Marcia am Schluss so gut, dass man über die Fleischbeilage auch gut hinwegsehen kann :D.
Noch kann ich es nicht ganz glauben, dass die Instituto-Zeit jetzt vorbei ist, weshalb ich mit einem etwas verwirrten Gefühl einschlafe.
Bis ganz bald, eure
Clara
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