Tag 1
– 07.08. –
Nachdem Rahel und ich zwei entspannte Tage in Puyo verbracht und unsere Rucksäcke ein weiteres Mal gepackt haben, sitzen wir um 10.30 Uhr im Bus nach Ambato. Dort essen wir zu Mittag und fahren dann weiter Richtung Norden.
Nachdem Rahel und ich zwei entspannte Tage in Puyo verbracht und unsere Rucksäcke ein weiteres Mal gepackt haben, sitzen wir um 10.30 Uhr im Bus nach Ambato. Dort essen wir zu Mittag und fahren dann weiter Richtung Norden.
Durch einen Stau kommen wir leider erst gegen Abend am Terminal von Ibarra an, das wie ausgestorben wirkt. Ein hilfsbereiter Sicherheitsbeamte verfrachtet uns in ein Taxi und erklärt dem Fahrer, wohin er uns bringen soll. So stehen wir wenig später an einer der Hauptstraßen und warten auf einen Bus, den wir anhalten können. Wie es der Zufall so will warten wir keine 10 Minuten und laden dann unsere Rucksäcke in einen Bus, der nach Tulcán fährt, ein.
In Tulcán ist es kalt und es regnet. Da es außerdem schon spät ist und die Frau am Terminal uns rät, lieber bei Tageslicht die Grenze zu Kolumbien zu überqueren, nehmen wir das Angebot eines Hostalmitarbeiters dankend an und bleiben vorerst noch eine letzte Nacht in Ecuador.
Tag 2
– 08.08. –
Nach dem Aufstehen packen Rahel und ich unsere Sachen, frühstücken am Terminal von Tulcán und fahren dann mit dem Taxi 3 Kilometer bis zur kolumbianischen Grenze.
Der Ausreisestempel von Ecuador ist schnell besorgt; bis wir den kolumbianischen Einreisestempel haben, dauert es eine ganze Weile. Vor einer Metalltüre zu der nur einer der Polizisten einen Schlüssel hat, müssen wir warten bis wir uns drinnen erneut in eine Schlange stellen müssen.
Sobald wir offiziell nach Kolumbien eingereist sind, gehen Rahel und ich als erstes Geld wechseln. Da 1 US $ = 2780 kolumbianische Pesos sind, muss ich mich erst kurz an die Scheine gewöhnen auf denen teilweise 50000 oder 20000 steht.
Am Terminal von Ipiales (der kolumbianischen Grenzstadt) angekommen stelle ich erfreut fest, dass es einen Direktbus nach Medellín (unserem ersten Ziel) gibt. Kaum sind wir für das Busticket 199000 los geworden, zahlen wir bei der Toilette 700 Pesos. Diese große Währung amüsiert mich!
Bis der Bus losfährt haben wir noch genug Zeit um Reiseproviant einzukaufen und zu Mittag zu essen. Der Kellner erklärt mir, dass es um 11.30 Uhr noch kein Mittagessen gäbe aber zum Glück essen auch die Kolumbianer Reis und Fleisch zum Frühstück und so kommen Rahel und ich doch an ein nahrhaftes, herzhaftes Mittagessen. Neben dem Reis und dem Rührei befindet sich auf meinem Teller etwas, das sich "arepa" nennt. Das sind kleine Fladen aus Mais, die so ziemlich nach gar nichts schmecken. Mit Käse gefüllt stelle ich sie mir aber eigentlich ganz lecker vor.
Um 12.30 Uhr fährt unser Bus los.
Die Busfahrt eignet sich perfekt dazu, sich durch das Fenster einen ersten Eindruck von Kolumbien zu verschaffen.
Zwei Dinge fallen mir sofort auf:
1. Es gibt hier viel mehr Afrokolumbianer als in Ecuador Afroecuadorianer.
2. In regelmäßigen Abständen stehen bewaffnete Soldaten an der Straße. Teilweise sitzen sie mit aufgestellter Schusswaffe hinter einer Burg aus Sandsäcken, manchmal stehen sie einfach nur am Straßenrand.
Auf unserer Fahrt tritt zwei Mal die Polizei in den Bus um Ausweise zu kontrollieren.
Kolumbien gilt zwar inzwischen wieder als ein recht sicheres Reiseland, dennoch gehören Terrorgruppen wie die Guerilla-Kämpfer oder die FARC in manchen Teilen Kolumbiens zum Alltag.
Zum Abendessen halten wir in einem Restaurant und da die Kellnerin so schnell die Speisekarte runterrattert, dass ich mir nur einen Bruchteil merken kann, bestelle ich nur ein Toast und einen Tee. Dass ich beim bestellen eines "té" (= Tee) gefragt werde, ob ich "tinto" (= Kaffee wie ich später herausfinde) oder "aromática" (= Tee) haben möchte, wundert mich ein wenig.
Sobald wir alle wieder im Bus sitzen, versuche ich zu schlafen.
Tag 3
– 09.08. –
Als die Sonne aufgeht, werde ich wach. Gut geschlafen habe ich zwar nicht, aber für das, was sich vor dem Fenster befindet, bin ich trotzdem aufnahmefähig.
Wir fahren durch grüne Wälder, über hellgrüne Wiesen und einen Fluss. Die Sonne wirft ihre Strahlen durch die Blätter oder taucht plötzlich hinter Bergen auf.
Überraschenderweise kommen wir schon um 8 Uhr am Terminal del Sur in Medellín an.
An eine Straßenkarte zu kommen gestaltet sich trotz der Hilfsbereitschaft der Menschen als unmöglich und so vertrauen wir uns mal wieder einem Taxifahrer an, der uns in ein Hostal bringt.
Medellín lässt sich in sechs soziale Stufen gliedern, die in verschiedenen Vierteln leben. El Poblado, der Stadtteil in dem wir ankommen gilt als der "Wohlhabendste", was durch moderne Hochhäuser und schicke Villen deutlich wird.
In La Floresta (Stufe 4 von 6) kommen wir in einem schönen Hostal unter.
Im Gespräch mit den auffallend freundlichen Kolumbianern, fällt mir der "Sing-Sang" auf, der ihre Sätze und Wörter begleitet. Irgendwie finde ich das angenehm, die Kolumbianer reden zu hören.
Auch das Hostal hat keine Straßenkarte, genau so wenig wie ein Reisebüro, das wir kurz danach aufsuchen.
Frisch geduscht, dafür ohne Stadtplan machen wir uns auf den Weg zur Metrostation. Man sagt, Medellín wäre die kolumbianische Stadt mit der besten Infrastruktur. Die moderne und überaus saubere Metro, die über Medellíns Dächer fährt, trägt sicherlich einen Großteil dazu bei.
Nachdem Rahel und ich nach einigem Fragen endlich am Hauptplatz des historischen Zentrums stehen, finden wir ein Pfeil zu einer Touristeninformation.
Leider besteht diese nur aus einer Infotafel, diese enthält aber immerhin einen Stadtplan des historischen Zentrums, den ich abfotografiere und später ausdrucke. Zusammen mit diesem Plan und dem Plan der Metrolinien, schaffen Rahel und ich es ziemlich gut, uns in der 2,7 Millionen Einwohner Stadt zurecht zu finden.
Auf ein anderes Problem stoßen wir, als wir aufgrund von Rahels unerklärlichen Bauchschmerzen einen Arzt suchen. Wir werden zu 3 verschiedenen Anlaufstellen einmal quer durch die Stadt geschickt, doch niemand will Rahel behandeln. Ein Kontrast zur allgemeinen Hilfsbereitschaft, die uns bisher begegnete.
Am Schluss geben wir es auf und fragen bei einer Apotheke nach Rat.
Wir machen einen Rundgang durch das historische Zentrum Medellíns. Die einst zur "Kokainhauptstadt der Welt" gekürte Stadt, die von Drogenboss Pablo Escobar und seinem Terror regiert wurde, hat sich zu einer schönen Metropole gemausert. (Übrigens: in Kolumbien sollte man besser nicht schlecht über Escobar reden, da viele ihn als Held feiern.)
Zu Mittag essen Rahel und ich cazuela. Das ist ein Gericht, bestehend aus verschiedenem Gemüse und Fleisch, das in einer Art Bohnencreme schwimmt. Dazu serviert werden Reis, Salat und arepas.
Nach dem Rundgang nehmen wir die Metro nach Hause, suchen ein wenig bis wir die Straße mit unserem Hostal gefunden haben und fallen dann erschöpft ins Bett.
cazuela |
Plaza Botero |
Tag 4
– 10.08. –
Das erste Ziel an diesem Tag heißt "Arca Mundial". In der Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung arbeiten seit August sieben weitere Freunde - Freiwillige. Mehrmals versuchen Rahel und ich einen Bus anzuhalten um der Wegbeschreibung einer der Freiwilligen zu folgen aber irgendwie hält unerklärlicherweise kein Bus an weshalb wir in ein Taxi steigen.
Arca Mundial liegt in einem Hochhaus. Es sieht super gepflegt und liebevoll eingerichtet aus. Im Gegensatz zu unserer Einrichtung in Puyo verfügt Arca allerdings durch gute Investoren und Schulgeld über bessere finanzielle Mittel.
Nach dem Besuch der Einrichtung, steigen wir (diesmal erfolgreich) in einen Bus und machen uns heute zu Fuß auf den Weg ins Zentrum.
Wir kommen an weiteren Sehenswürdigkeiten und etwas unangenehmeren Vierteln vorbei.
Im Zentrum steigen wir erneut in die Metro und fahren diesmal Richtung Norden.
Zuerst laufen wir eine Weile durch den botanischen Garten, essen dort auch zu Mittag und besuchen dann den Parque Explora.
In diesem "Park" kann man neben einem großen Aquarium auch verschiedene themenbezogene "salas" besuchen. Im Saal der Sinne oder des Gehirns kann man viele interessante Experimente am eigenen Körper erfahren. Man könnte sich dort stundenlang aufhalten aber eine riesige Schulklasse und die untergehende Sonne drängen Rahel und mich zum Ausgang.
Regierungsgebäude |
Parque de las luces |
Botanischer Garten |
Tag 5
– 11.08. –
Um an diesem Tag in das kleine Städtchen Santa Fe de Antioquia zu gelangen, fahren Rahel und ich am Morgen mit der Metro zum Terminal del Norte.
Wenige Minuten später sitzen wir in einem extrem engen Bus, in dem meine Knie Löcher in den Sitz meines Vordermanns bohren.
Zum Glück ist die Fahrt nicht so lang und knappe 1,5 Stunden später steigen wir aus und werden von brütender Hitze empfangen.
Schon bei dem kurzen Spaziergang ins Zentrum gefallen mir die hellen Häuschen mit den bunten Fensterläden außerordentlich gut.
Im zentralen Park findet gerade ein Fest statt und Tanzpaare tanzen zu dröhnender Musik. Um den Park sind verschiedene Stände aufgebaut an denen man neben typisch kolumbianischen Süßwaren auch Schmuck und artesanía erstehen kann.
Ein Rundgang führt durch die kleinen Gassen an schöner, originaler Kolonialarchitektur vorbei zu Kirchen jeder Form und Größe.
Bevor wir das hübsche Städtchen wieder verlassen fahren wir mit einem Mototaxi (das hier witzigerweise "moto ratón", also Motormaus, genannt wird) zu einer Hängebrücke, dem Wahrzeichen der Provinz Antioquia.
Auf der Rückfahrt dürfen Rahel und ich vorne neben dem Busfahrer sitzen, der uns mit rasanter Geschwindigkeit zurück nach Medellín bringt.
Da es am Abend weiter nach Cali, in die (nach Bogotá und Medellín) drittgrößte Stadt Kolumbiens, geht, packen wir unsere Rucksäcke und machen uns für die nächste Nachtfahrt bereit.
Tag 6
– 12.08. –
Cali: die Stadt des Salsa und mit 2,1 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Kolumbiens.
Nach einer (aufgrund der Klimaanlage) unterkühlten Nacht im Bus kommen wir im warmen Cali an.
Kurz darüber informiert, wie der Stadtteil mit den preiswerten Hostals heißt und schon geht es mit dem Taxi nach San Antonio.
Leider haben wir Pech und das Hostal, zu dem uns der Taxifahrer bringt, ist schon voll. Zumindest überlässt uns der freundliche Besitzer einen Stadtplan.
Auch im nächsten Hostal ist kein Bett mehr frei. Wegen eines großen Festes, das in den nächsten Tagen in Cali stattfindet wie uns die Besitzerin erklärt.
Wir haben Glück im Unglück und finden im dritten Hostal, das normalerweise über unserer Preisklasse liegt, ein sehr schönes Zimmer.
Da ich im Bus kaum geschlafen habe, dauert es nicht lange und ich begebe mich noch einmal ins Land der Träume.
Irgendwann werde ich von Rahel geweckt und da wir mit einem Stadtplan ausgestattet sind, fällt uns der Weg ins Zentrum nicht schwer.
Wir spazieren durch's Zentrum und kommen an einer besonders hübschen Kirche und einer schönen Brücke, die über den Río Cali führt, vorbei.
In einem Park hoch oben über der Stadt genießen wir den Ausblick und kehren dann ins Hostal zurück.
Zu Abend essen wir arepas. Das sind gefüllte Maisfladen (vergleichbar mit italienischer polenta), die frittiert werden. Sehr lecker!
Tag 7
– 13.08. –
Auf die Empfehlung eines Bäckers hin machen Rahel und ich uns am Morgen auf den Weg zum Zoo.
Der Weg führt am Río Cali entlang. Schicke Hotels am Ufer und Obdachlose, die im Fluss ein Bad nehmen, machen auch hier krasse Gegensätze deutlich. Knapp ein Drittel der Kolumbianer lebt unter der Armutsgrenze.
Ein Stück lang führt der Weg an der Uferpromenade durch den "Katzenpark".
Ein Stück lang führt der Weg an der Uferpromenade durch den "Katzenpark".
Nach einer guten Stunde Fußmarsch kommen wir am Zoológico de Cali an. Der liebevoll hergerichtete Zoo gilt als der beste Zoo Kolumbiens. Neben einheimischen Tierarten wie Schlangen und Vögel finden wir hier (zum ersten Mal in einem südamerikanischen Zoo) auch Tiger, Kängurus und Co.
Da Rahel und ich leider feststellen, dass man den Bus nur mit einer speziellen Karte benutzen kann, müssen wir auch den Rückweg zu Fuß antreten.
Zum Mittagessen schlendern wir über einen Markt und finden schließlich eine riesige Portion gemischten Reis für gerade einmal 3,50€.
Vom artesanía - Markt aus, der aus kleinen Häuschen besteht, hat man genau so einen tollen Blick über die Stadt wie von dem Park um die Kirche San Antonio aus.
In dem Park findet gerade ein öffentlicher Tanzkurs statt und lachend und tanzend wird ein großer Kreis gebildet.
Kinder und Erwachsene lassen Drachen steigen, eine obdachlose Frau beschwert sich über Gott und die Welt und ein paar "Schmuckkünstler" mit langen Rastas bieten ihre Ware auf großen Tüchern an.
Bald verabschieden wir uns von dem Anblick über die Millionenstadt, laufen durch das hübsche Viertel in dem unser Hostal steht, stecken noch kurz die Beine in den Pool und machen uns dann auf den Weg zum Terminal.
Schon gestern haben wir die Tickets nach Ipiales gekauft und fahren somit heute Nacht wieder in Richtung ecuadorianische Grenze.
Tag 8
– 14.08. –
Viel früher als gedacht kommen wir in Ipiales an und haben somit das Glück, nicht allzu lange in der Schlange für den Ausreisestempel stehen zu müssen.
Über eine Brücke geht es zurück nach Ecuador und ein Taxi bringt uns nach Tulcán.
Dort stellen wir fest, dass es ein bisschen schwerer als gedacht ist, nach Esmeraldas (im Nordwesten Ecuadors) zu kommen.
Wir fahren zunächst nach Ibarra und haben großes Glück, dass nur 5 Minuten später (um 11 Uhr) ein Bus nach Esmeraldas fährt.
Die Busfahrt allerdings gestaltet sich als Horrorfahrt. Wir halten gefühlte tausend Mal um Leute ein- oder aussteigen zu lassen aber kein einziges Mal, um etwas zu Essen zu kaufen. Gegen 19.30 Uhr werden wir von der Polizei angehalten, da der Bus anscheinend ein anderes Auto gerammt haben soll. Obwohl alle Fahrgäste (inklusive Rahel und mir) dies bestreiten, lassen uns die Polizisten erst 2 Stunden später weiterfahren.
Kurz vor 23 Uhr kommen wir dann endlich in Esmeraldas an.
Da überall gewarnt wird, Esmeraldas sei gefährlich, verzichten Rahel und ich darauf, im Dunkeln durch die Straßen zu irren und nehmen das erstbeste Hostal.
Im Zimmer steht die heiße Luft und ohne den Ventilator, der zumindest ein bisschen kühle Luft umher pustet, wäre ich wohl erstickt.
Willkommen an der Küste!
Tag 9
– 15.08. –
Unser Hostal liegt gegenüber vom Terminal. Eine breite Straße mit chaotischer Verkehrsregelung trennt den Busbahnhof von der Straßenseite mit den Grillbuden auf der auch unser Hostal liegt.
Wir nehmen einen Bus ins Zentrum und frühstücken an einem Straßenstand. Dabei werden wir Zeugen eines traurigen Beispiels für die hohe Kriminalitätsrate der Stadt.
Ein Taschendieb muss am Geldautomaten wohl einen Geldbeutel entwendet haben. Jedenfalls stürmt ihm jetzt eine riesige Menschenmenge hinterher. Teils Schaulustige, teils Zeugen, die den Dieb stoppen wollen.
Neben der hohen Kriminalitätsrate hat Esmeraldas viele Umweltprobleme. Abholzung der Wälder und Verschmutzung durch Erdölraffinerien sind nur Beispiele.
Esmeraldas wirkt chaotisch und irgendwie ein bisschen ungepflegt. Bemerkenswert viele Afroecuadorianer kommen uns entgegen, was bestätigt, dass der Großteil der Afroecuadorianer hier in der Provinz Esmeraldas lebt.
Den Stadtrundgang beschränken Rahel und ich auf ein Minimum und machen uns bald auf den Weg nach Río Verde.
Bei unserer Ankunft wirkt das kleine Dorf wie ausgestorben. Der lange Sandstrand ist von Treibholz gesäumt und vereinzelt stehen Häuser neben Kokospalmen.
Während wir den Strand entlang laufen - mit den Füßen im erstaunlich warmen Ozean - begegnen wir kaum jemandem.
Anders sieht es beim Mittagessen aus, wo sich gefühlt das gesamte Dorf in einem Restaurant versammelt.
Den Tisch teilen Rahel und ich uns mit einem Mann, der uns nach kurzem Smalltalk auf eine Kokosnuss einlädt.
Leider müssen wir das Angebot ablehnen denn schon fahren wir weiter.
An einer Gabelung verlassen wir den Bus und fahren mit einem Motorrad bis zum Strand von Las Peñas.
Dort gehen wir baden und während ich mich auf dem Rücken treiben lasse, fliegt eine ganze Schar Pelikane über unseren Köpfen hinweg. Bunte Boote stehen am Strand und vereinzelte Familien unternehmen Strandspaziergänge.
Bevor es dunkel wird nehmen Rahel und ich den Bus zurück nach Esmeraldas.
Dort holen wir unsere Rucksäcke und fahren dann nach Atacames.
Das Hostal einer Schweizerin, das in meinem Reiseführer beschrieben wird ist leider schon voll aber sie bringt uns in das Hostal eines Freundes. Als sie erfährt was wir schon alles gemacht haben in den letzten Wochen und was wir noch vorhaben schüttelt sie nur den Kopf und meint, sie wünsche uns, dass wir das Ganze auch mal ganz in Ruhe genießen können. Diese Zeit haben wir nur leider gerade nicht mehr! Sie gibt uns ein paar hilfreiche Tipps und quartiert uns dann im Hostal ihres Freundes ein.
Leider ist das Zimmer noch nicht bereit und so schlendern Rahel und ich noch eine Weile durch die Stadt.
Neben vielen Souvenirshops ist die Cocktailbudenstraße auffällig, die mit den mit Stroh gedeckten Bars den Strand belagert.
Auch als wir zurück kommen, können wir noch nicht einziehen und als wir nach knappen 2 Stunden endlich das Zimmer betreten, gibt es kein Wasser.
Der Hostalbesitzer stellt uns einen Eimer Wasser in die Dusche und so übergießen Rahel und ich und gegenseitig bis wir zumindest ein kleines Gefühl von Sauberkeit verspüren.
Tag 10
– 16.08. –
Nach dem Aufstehen und dem Frühstück finden Rahel und ich uns an der Bushaltestelle von Atacames wieder. Kurz darauf kommt schon ein Bus vorbei, der uns ins 15-Minuten-entfernte Same bringt. Das kleine Örtchen ist wesentlich untouristischer als Atacames und nach nur einem kurzen Marsch am Strand entlang sind Rahel und ich die Einzigen.
Obwohl die Sonne (wie bisher jeden Tag) auch heute von Wolken verdeckt ist, ist es warm und so kühlen wir uns mit einem Bad im Pazifik ab.
Am anderen Ende des Strandes ziehen sich die weißen Häuser einer Hotelkette über den Berg, was leider etwas den Anblick etwas verschandelt.
Zurück in Atacames holen wir unsere Rucksäcke im Hostal ab und suchen dann erneut den Weg zur Bushaltestelle. Da die schweizerische Hostalbesitzerin uns gestern empfahl, Muisne lieber zu überspringen, machen wir uns schon heute auf den Weg nach Mompiche.
Tatsächlich wirkt Muisne ziemlich verlassen als wir das Städtchen passieren. Womöglich halten die Schäden des Erdbebens von April noch immer die Touristen fern.
Um in das 500 Einwohner große Mompiche zu gelangen, verlassen wir die Ruta del Spondylus, die die gesamte ecuadorianische Küste entlang führt, und biegen in ein schmales Sträßchen ein.
In Mompiche angekommen stehen wir zunächst etwas verloren auf der matschigen Straße bis uns ein Mann anspricht.
Er empfiehlt uns ein Hostal, das sich als wahrer Jackpot entpuppt.
Rahel und ich bekommen ein Zimmer, das wie auf einer Art Dachboden liegt und nur über eine Leiter zu erreichen ist. Unter dem etwa 1,8m × 3m großen Zimmer befindet sich die Chillout Area mit jeder Menge Hängematten, Bücher und Lampions. Von unserem Zimmer aus haben wir einen Blick aufs Meer.
Die Besitzerin erklärt uns, was man in der Nähe unternehmen kann und wir entscheiden, zum Playa Negra zu laufen.
Es geht ein Stück am Strand entlang, einen matschigen Weg bis zur Hauptstraße (so matschig, dass wir die Schuhe ausziehen müssen) und etwa einen Kilometer auf der Hauptstraße bis zu einer verlassenen Mine.
In dieser Mine wurde früher Titanium aus dem schwarzen Sand, der dem Strand seinen Namen gibt, gewonnen.
Noch einmal rutschen Rahel und ich über einen matschigen Weg bis wir am Strand ankommen.
Logischerweise ist er menschenleer - bestimmt nicht jeder findet dieses versteckte Paradies.
Bevor es dunkel wird treten wir den Rückweg an und legen uns dann schlafen. Mit dem Meeresrauschen im Ohr kann ich schnell einschlafen.
Tag 11
– 17.08. –
Auch am Mittwoch führt der Weg zuerst am Strand entlang und dann über die matschige Abkürzung auf die Hauptstraße, die eine knappe Dreiviertelstunde Fußmarsch später endet. Mit einem kleinen Boot setzen wir aufs andere Ufer über und stehen auf Portete. Die kleine Insel ist ziemlich überschaubar und außer einer Menge Palmen, viel Treibholz, einer Schar roter Krebse und einem ewig langen Sandstrand gibt es nichts. Nach dem Mittagessen, das wir ebenfalls auf der Insel einnehmen, machen Rahel und ich uns auf den Rückweg.
Bevor die Sonne untergeht gehen wir noch einem weiteren Geheimtipp unserer Hostalbesitzerin nach und laufen über einen (mal wieder) matschigen Weg zum Friedhof von dem aus wir einen schönen Blick über die Bucht haben.
Abends krabbeln wir das zweite und letzte Mal in unser exklusives Bett und genießen die Ruhe, die nur durch das Meeresrauschen "gestört" wird.
Bevor die Sonne untergeht gehen wir noch einem weiteren Geheimtipp unserer Hostalbesitzerin nach und laufen über einen (mal wieder) matschigen Weg zum Friedhof von dem aus wir einen schönen Blick über die Bucht haben.
Abends krabbeln wir das zweite und letzte Mal in unser exklusives Bett und genießen die Ruhe, die nur durch das Meeresrauschen "gestört" wird.
Tag 12
– 18.08. –
Am nächsten Tag nehmen Rahel und ich ein Mototaxi, das uns aus dem gemütlichen Mompiche zur Ruta del Spondylus bringt.
Dort angekommen werden wir darüber informiert, dass soeben der Bus in den nächst größeren Ort gerade vorbei gefahren ist.
Wie auch schon unsere Hostalbesitzerin, empfiehlt uns der Fahrer des Mototaxis zu trampen.
Wir haben Glück und gleich das erste Auto hält an. Auf der Ladefläche eines Pick-ups fahren wir nach Cachamanga, wo wir uns innerhalb weniger Minuten in einem Bus nach Pedernales wiederfinden.
Bisher sind mir auf der Fahrt entlang der Küste noch wenige Schäden des Erdbebens von April aufgefallen aber bevor wir Pedernales erreichen, kommen wir an einer Zeltstadt ausländischer Hilfszelte vorbei. Auch in Pedernales sind zerfallene Häuser und Trümmerhaufen nicht zu übersehen. Obwohl überall Werbung für den Wiederaufbau gemacht wird, sind bisher erst wenige Viertel wieder komplett aufgebaut.
Von Pedernales fahren wir Richtung Cojimiés bis zum Strand von Coco Solo.
Da dieser Strand als besonders beeindruckend beschrieben wird, steigen Rahel und ich dort aus.
Tatsächlich ist der kilometerlange, von Palmen gesäumte Strand sehr schön und vor allem leer.
Das Bad im Meer wird allerdings durch einen Zwischenfall mit einer Qualle, die mich am Oberschenkel erwischt, ziemlich plötzlich beendet.
Die Stellen an denen mich die Qualle berührt hat, schwellen an und da ich bald meine rechte Seite nicht mehr spüre, sind Rahel und ich uns nicht mehr sicher, ob das so ungefährlich ist.
Einen Mann, der gerade am Strand entlang spaziert, fragen wir um Rat aber da auch er nicht Bescheid weiß, nimmt er mich mit zur Rezeptionistin in dem Hotel, in dem er und seine Frau untergebracht sind.
Die junge Frau gibt Entwarnung und meint, bis zum Abend sollte ich keine Schmerzen mehr spüren.
Auf dem Rückweg erfahre ich, dass der Mann Christian heißt und er und seine Frau aus Quito kommen.
Da das Wasser durch die Flut unseren Sachen gefährlich nahe kommt und wir durch die Qualle die Lust am Baden verloren haben, packen Rahel und ich schon bald unsere Sachen zusammen und treten den Rückweg an. Über Pedernales und Jama wollen wir am Abend in Canoa ankommen.
Unglücklicherweise verpassen wir den Bus in dem Moment als wir um die Ecke biegen und stehen somit eine Weile wartend an der Straße.
So lange bis Christian und seine Frau (Magui) mit dem Auto um die Ecke biegen. Sie fragen uns wo wir hin möchten und zufälligerweise heißt ihr Ziel ebenfalls "Jama". Wir steigen ein und als die beiden erfahren, dass wir heute Abend in Canoa schlafen möchten, ändern sie kurzerhand ihre Pläne. Wir drehen um, da sie noch etwas im Hotel erledigen müssen, die beiden organisieren Rahel und mir ein Mittagessen (zu dem wir vor lauter Qualle gar nicht gekommen sind) und dann geht es zu viert Richtung Canoa.
So lange bis Christian und seine Frau (Magui) mit dem Auto um die Ecke biegen. Sie fragen uns wo wir hin möchten und zufälligerweise heißt ihr Ziel ebenfalls "Jama". Wir steigen ein und als die beiden erfahren, dass wir heute Abend in Canoa schlafen möchten, ändern sie kurzerhand ihre Pläne. Wir drehen um, da sie noch etwas im Hotel erledigen müssen, die beiden organisieren Rahel und mir ein Mittagessen (zu dem wir vor lauter Qualle gar nicht gekommen sind) und dann geht es zu viert Richtung Canoa.
Wir machen einen Umweg und fahren in das fast komplett zerstörte Jama. Teilweise stehen nur noch Hauswände, die Kirche besteht lediglich noch aus Bänken, die unter Pavillons aufgestellt wurden und Trümmerhaufen säumen die Straße. Es ist ein trostloser Anblick. Auch Magui ist ganz entsetzt und meint, dass sie bisher noch keinen Ort gesehen habe, den es so hart getroffen hat. Da Jama kein besonders reiches Dorf ist, kann man die Häuser, die wieder aufgebaut wurden, an einer Hand abzählen. Aus Hilfszelten, Planen und Brettern haben sich die Einwohner ein neues Heim gebaut. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis Jama nicht mehr einem Schutthaufen gleicht.
Die Straße nach Canoa wurde an vielen Stellen notdürftig wieder zusammengeflickt. Teilweise soll es dort bis zu einem Meter breite Risse gegeben haben.
Obwohl es Canoa nicht ganz so hart getroffen hat, wie Jama sind auch hier viele Gebäude dem Erdboden gleich gemacht.
Wir finden schnell eine Unterkunft und verabschieden uns dann vorerst von Christian und Magui. Es stellt sich allerdings heraus, dass die beiden (genau wie Rahel und ich) als nächstes Puerto López ansteuern und so bieten sie uns an, Rahel und mich mitzunehmen.
Ich kann unser Glück kaum fassen und nach einem Spaziergang durch Canoa, einem Abendessen und einer Dusche liege ich zufrieden im Bett :).
Tag 13
– 19.08. –
Mit dem Wissen, uns heute nicht darum kümmern zu müssen, wie wir von A nach B kommen, wache ich erst gegen 10 Uhr auf.
Ein spätes Frühstück, ein Bad im Meer und ein zweiter Spaziergang durch Canoa machen den gemütlichen Vormittag perfekt.
Um 14 Uhr sitzen wir wieder bei Christian uns Magui im Auto und fahren nach Süden, nach Puerto López.
Wir legen einige Stopps ein um entweder nach dem Weg zu fragen oder um Fotos zu machen und kommen somit erst am Abend an unserem Ziel an. Puerto López liegt schon ziemlich weit im Süden und so hat das Erdbeben hier keine sichtbaren Schäden angerichtet.
Tag 14
– 20.08. –
Am nächsten Morgen geht es schon früh los. Zusammen mit Magui und Christian gehen Rahel und ich frühstücken. Dann stehen wir zu viert an der Rezeption unseres Hostals bis wir von unserem heutigen Guide abgeholt werden.
Es geht zur Isla de la Plata, die auch als das "Galápagos für Arme" bekannt ist.
Nachdem alle an Bord sind, geht es los.
Einer der Guides steigt auf das Bootsdeck um eine bessere Sicht zu haben denn wir sind auf der Suche nach Walen. Von Juli bis September finden sich hier in diesem Abschnitt der ecuadorianischen Küste Buckelwale zur Paarung ein.
Plötzlich sehe ich am Horizont etwas Riesiges, das aus dem Wasser kommt aber genau so schnell wieder verschwindet. Ich bin viel zu perplex als dass ich die Kamera zücken kann. Immerhin: einen Wal habe ich schon gesehen.
Glücklicherweise bleibt es nicht nur bei diesem Einen. Immer wieder sieht man an der Oberfläche Wasserfontänen auftauchen. Klares Zeichen: ein Wal ist in der Nähe. Unser Boot nimmt Kurs auf den Wal und ab und an tauchen Flossen des beeindruckend großen Tieres auf.
Nach einer halben Stunde Whale Watching geht es weiter zur Insel.
Bei einem Rundgang kommen wir an diversen Blaufußtölpeln und Fregattvögeln mit roter Brust vorbei. Es ist interessant, den Vögeln, die ganze Buchten besiedeln, so nah sein zu können, trotzdem konzentriert sich meine Aufmerksamkeit auf das Meer an dessen Oberfläche ich noch immer Wasserfontänen wahrnehmen kann.
Viel zu früh geht es wieder zurück. Bevor wir aber wieder am Hafen von Puerto López anlegen, geht es noch eine Runde ins Wasser. Ausgestattet mit Schnorchel und Taucherbrille können wir riesige bunte Fischschwärme und Meeresschildkröten beobachten.
Mein persönliches Highlight bleiben jedoch nach wie vor die Wale :D.
Es geht zur Isla de la Plata, die auch als das "Galápagos für Arme" bekannt ist.
Nachdem alle an Bord sind, geht es los.
Einer der Guides steigt auf das Bootsdeck um eine bessere Sicht zu haben denn wir sind auf der Suche nach Walen. Von Juli bis September finden sich hier in diesem Abschnitt der ecuadorianischen Küste Buckelwale zur Paarung ein.
Plötzlich sehe ich am Horizont etwas Riesiges, das aus dem Wasser kommt aber genau so schnell wieder verschwindet. Ich bin viel zu perplex als dass ich die Kamera zücken kann. Immerhin: einen Wal habe ich schon gesehen.
Glücklicherweise bleibt es nicht nur bei diesem Einen. Immer wieder sieht man an der Oberfläche Wasserfontänen auftauchen. Klares Zeichen: ein Wal ist in der Nähe. Unser Boot nimmt Kurs auf den Wal und ab und an tauchen Flossen des beeindruckend großen Tieres auf.
Nach einer halben Stunde Whale Watching geht es weiter zur Insel.
Bei einem Rundgang kommen wir an diversen Blaufußtölpeln und Fregattvögeln mit roter Brust vorbei. Es ist interessant, den Vögeln, die ganze Buchten besiedeln, so nah sein zu können, trotzdem konzentriert sich meine Aufmerksamkeit auf das Meer an dessen Oberfläche ich noch immer Wasserfontänen wahrnehmen kann.
Viel zu früh geht es wieder zurück. Bevor wir aber wieder am Hafen von Puerto López anlegen, geht es noch eine Runde ins Wasser. Ausgestattet mit Schnorchel und Taucherbrille können wir riesige bunte Fischschwärme und Meeresschildkröten beobachten.
Mein persönliches Highlight bleiben jedoch nach wie vor die Wale :D.
Tag 15
– 21.08. –
Auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende und so steht heute Morgen nur noch eine Station unserer Heimfahrt nach Puyo im Wege.
Magui und Christian, die sich nach wie vor liebevoll und großzügig um Rahel und mich kümmern, haben erneut ihre Pläne geändert und wollen uns bis nach Baños bringen.
Bevor wir also die Küste verlassen und über die Anden zurück ins Amazonastiefland fahren, machen wir noch Halt beim Strand von Los Frailes.
Da dieser Strand unter Naturschutz steht, ist er sehr gepflegt und das klare Wasser verleitet Rahel und mich dazu, noch ein letztes Mal in die Wellen zu springen.
Unsere Heimreise zurück nach Puyo kann man in drei Abschnitte gliedern.
Zuerst fahren wir an der Küste entlang vorbei an Reisfeldern, Bananenplantagen und an LKWs aus denen Männer sich gegenseitig Wassermelonen zuwerfen. Dann gelangen wir über eine kurvenreiche Straße ins Andenhochland. Es wird kühler und so neblig, dass man keine 20 Meter weit sieht. Wir machen Halt und an einem Straßenstand laden wir 100 Orangen in Christians und Maguis Auto - für den Frühstücksorangensaft wie Magui meint. Sobald wir eine gewisse Höhe erreicht haben, löst sich der Nebel auf und es wird noch kälter. Im Abendrot erhebt sich vor uns der majestätische Chimborazo, der uns ein Stück weit begleitet.
Nach ca. 8 Stunden Fahrt auf denen wir fast alle Vegetations- und Klimazonen Ecuadors durchquert haben, kommen wir schließlich in Baños an.
Magui und Christian versichern sich, dass wir sicher im Bus nach Puyo sitzen und dann verabschieden wir uns.
Von der Größzügigkeit und von der liebevollen Art mit der uns Magui und Christian sofort und selbstlos unter ihre Fittiche genommen haben, bin ich sehr gerührt und so kann ich ein Tränchen nicht zurück halten.
1,5 Stunden Fahrt durch das grüne und feuchte Amazonastiefland später, kommen wir wieder zuhause bei Ruth an.
Erschöpft legen wir uns bald schlafen. Wieder einmal haben wir es geschafft, in einer so kurzen Zeit so viele tolle Orte zu sehen, so liebe Menschen kennenzulernen und so viele Erfahrungen zu machen.
Irgendwie fühlt sich die Rückkehr nach Puyo schon an wie der "Anfang vom Ende" denn in nur 3 Tagen sitzen wir schon im Flugzeug zurück nach Deutschland.
Mit zwiegespaltenen Gedanken und Gefühlen kann ich aber doch bald einschlafen.
Anmerkung: tut mir leid, dass dieser Eintrag erst so verspätet erscheint :(.
Ich bin jetzt seit fast 2 Wochen wieder in Deutschland und gewöhne mich gerade langsam wieder ein. Ein Eintrag zu meiner Rückkehr folgt bald! :)
In diesem Sinne: bis bald zu einem letzten Eintrag auf meinem Blog, eure
Clara
Auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende und so steht heute Morgen nur noch eine Station unserer Heimfahrt nach Puyo im Wege.
Magui und Christian, die sich nach wie vor liebevoll und großzügig um Rahel und mich kümmern, haben erneut ihre Pläne geändert und wollen uns bis nach Baños bringen.
Bevor wir also die Küste verlassen und über die Anden zurück ins Amazonastiefland fahren, machen wir noch Halt beim Strand von Los Frailes.
Da dieser Strand unter Naturschutz steht, ist er sehr gepflegt und das klare Wasser verleitet Rahel und mich dazu, noch ein letztes Mal in die Wellen zu springen.
Unsere Heimreise zurück nach Puyo kann man in drei Abschnitte gliedern.
Zuerst fahren wir an der Küste entlang vorbei an Reisfeldern, Bananenplantagen und an LKWs aus denen Männer sich gegenseitig Wassermelonen zuwerfen. Dann gelangen wir über eine kurvenreiche Straße ins Andenhochland. Es wird kühler und so neblig, dass man keine 20 Meter weit sieht. Wir machen Halt und an einem Straßenstand laden wir 100 Orangen in Christians und Maguis Auto - für den Frühstücksorangensaft wie Magui meint. Sobald wir eine gewisse Höhe erreicht haben, löst sich der Nebel auf und es wird noch kälter. Im Abendrot erhebt sich vor uns der majestätische Chimborazo, der uns ein Stück weit begleitet.
Nach ca. 8 Stunden Fahrt auf denen wir fast alle Vegetations- und Klimazonen Ecuadors durchquert haben, kommen wir schließlich in Baños an.
Magui und Christian versichern sich, dass wir sicher im Bus nach Puyo sitzen und dann verabschieden wir uns.
Von der Größzügigkeit und von der liebevollen Art mit der uns Magui und Christian sofort und selbstlos unter ihre Fittiche genommen haben, bin ich sehr gerührt und so kann ich ein Tränchen nicht zurück halten.
1,5 Stunden Fahrt durch das grüne und feuchte Amazonastiefland später, kommen wir wieder zuhause bei Ruth an.
Erschöpft legen wir uns bald schlafen. Wieder einmal haben wir es geschafft, in einer so kurzen Zeit so viele tolle Orte zu sehen, so liebe Menschen kennenzulernen und so viele Erfahrungen zu machen.
Irgendwie fühlt sich die Rückkehr nach Puyo schon an wie der "Anfang vom Ende" denn in nur 3 Tagen sitzen wir schon im Flugzeug zurück nach Deutschland.
Mit zwiegespaltenen Gedanken und Gefühlen kann ich aber doch bald einschlafen.
– – –
Anmerkung: tut mir leid, dass dieser Eintrag erst so verspätet erscheint :(.
Ich bin jetzt seit fast 2 Wochen wieder in Deutschland und gewöhne mich gerade langsam wieder ein. Ein Eintrag zu meiner Rückkehr folgt bald! :)
In diesem Sinne: bis bald zu einem letzten Eintrag auf meinem Blog, eure
Clara